As of 22 April 2009 this website is 'frozen' in time — see the current IFLA websites
This old website and all of its content will stay on as archive – http://archive.ifla.org
Im Verlauf ihrer Aktivitäten ist SURF ein nationaler Lieferant von Dienstleistungen und Innovation geworden. Die Dienstleistungen werden hauptsächlich durch ihre aktiven Untereinheiten geliefert: SURFnet bv und SUFRdiensten bv. SURFnet organisiert das gleichnamige Computernetz. SURFdiensten beschäftigt sich mit Lizenzvereinbarungen auf dem Gebiet von Software, Hardware, Kursmaterialien und Informationsdiensten. In den vergangenen Jahren hat die verstärkte Zusammenarbeit mit Pica (Zentrum für Bibliotheksautomation) und der Königlichen Bibliothek das Angebot an Informationsdiensten im Netz erheblich erweitert.
In den letzten Jahren war die wichtigste Folge von ICT bei Informationsdiensten die der Substitution: existierende Funktionen wurden effizienter erbracht. Dies traf für online-Kataloge zu, die Kartenkataloge und Mikrofiches ablösten, aber es betraf auch Datenspeicherung auf CD-ROM, optische Zeichenerkennung (OCR) und elektronische Dokumentübertragung über Email, FTP und Fax. Verlage und Bibliotheken waren sehr begierig darauf, diese Hilfsmittel zu benutzen, da sie leicht in existierende Abläufe zu integrieren waren. Ihre Vorteile sind unbestreitbar und leicht zu messen.
Zweitens ist solche digitale Information unabhängig von Zeit und Ort dank der weltweiten Infrastruktur, die bis an den Arbeitsplatz reicht. Forscher müssen ihre Schreibtische nicht mehr verlassen, um nach Literatur zu suchen und sie zu konsultieren.
Die Vorteile für Wissenschaftler in ihrer Rolle als Forscher und Autoren sind offensichtlich: sie haben nicht nur schnelleren Zugang zu riesigen Mengen an Information, die darüber hinaus in viel „reicheren" Formaten verfügbar ist, sondern ihre eigenen Publikationen ziehen auch Vorteil aus diesen Innovationen.
Digitale Information kann zu einer Identitätskrise in wissenschaftlichen Bibliotheken führen. Traditionell beziehen Bibliotheken ihr Existenzrecht aus ihren eigenen Beständen, aber bald werden Endnutzer in der Lage sein, ihre Informationen aus Amerika genauso leicht zu erhalten wie aus ihrer örtlichen Bibliothekseinrichtung. Dies schwächt auch die Position der Universität. Darüber hinaus übernehmen Verlage und nationale Zentren immer mehr diejenigen Aufgaben, die von Bibliotheken erbracht wurden (Titelaufnahmen und Sacherschließung). Auf der anderen Seite werden Endnutzer wegen des Überflusses an Information intensive Unterstützung brauchen.
Nicht nur wissenschaftliche, sondern große wirtschaftliche Interessen hängen mit der Verfügbarkeit von Information zusammen, die nach Qualität und Relevanz ausgewählt ist. Das zeigt sich deutlich an den Umsatz- und Profitzahlen der großen wissenschaftlichen Verlage wie Elsevier Science. Die großen Kosten ihrer Veröffentlichungen gehen hauptsächlich auf die Tatsache zurück, daß das Verlagswesen auf menschlichen Dienstleistungen beruht und daher teuer ist.
ICT wird hier nicht unbedingt eine Veränderung mit sich bringen, auch wenn Papier in großem Maß durch Bytes abgelöst ist. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, daß Bibliotheken weiterhin auf irgendeine Weise bei der Sammlung und Bereitstellung digitaler Information zusammenarbeiten. Verlage hingegen gehen Partnerschaften mit Medienbetrieben ein, während Software-Firmen damit anfangen, Informationsdienste anzubieten. Im Moment ist noch nicht klar, wohin diese Entwicklungen führen werden, aber ohne Zweifel wird der Marktmechanismus eine immer wichtigere Rolle in der Informationsdienst-Kette spielen.
Heute, sieben Jahre später, ist viel erreicht worden. Bibliotheken und Rechenzentren arbeiten viel enger in den Institutionen zusammen, so daß es ganz üblich geworden ist, am Arbeitsplatz Literatur zu bestellen und zu finden. Darüber hinaus bietet Pica nahezu transparenten Zugang zu den Beständen aller wissenschaftlicher Bibliotheken. SO kann die Erwerbung von Büchern und Abonnements koordiniert werden. Die SURF-Stiftung und SURFdiensten arbeiten an transparentem und bezahlbarem Zugang zu Datenbanken aus dritter Hand. Nach den Bibliotheksdaten wird auch Volltextmaterial immer leichter elektronisch verfügbar, so daß das Ideal einer vollständigen Dokumentation am Arbeitsplatz allmählich Realität wird.
All dies trägt dazu bei, daß eine virtuelle Niederländische Wissenschaftliche Bibliothek Gestalt annimmt. Im Jahre 1993, zur gleichen Zeit als in England eine Untersuchung durchgeführt wurde, wie man mit den Belastungen auf Bibliotheksressourcen umgehen sollte, die durch die weltweite explosionsartige Zunahme in universitärem Wissen und Information ausgelöst wurde, an deren Ende der Follett-Report stand, wurde in den Niederlanden eine Steuerungskommission zu diesem Thema gegründet, zuerst als eine autonome Kommission, dann als eine Kommission der SURF-Stiftung.
Die Stuurgroep Innovatie Wetenschappelijke Informatievooziening [Steuerungskommission für Innovation in der wissenschaftlichen Informationslieferung] (IWI), die aus Vorstandsmitgliedern der Universitäten, der Königlichen Bibliothek, der Niederländischen Organisation für Wissenschaftliche Forschung (NWO) und der Königlichen Akademie der Wissenschaften gewählt wird, hat im vergangenen Jahr in ihrem Planungsbericht für 1996/1998 eine Reihe von innovativen Vorschlägen vorgelegt, die hier einen Beitrag leisten werden. Die heute verfügbaren Einrichtungen scheinen einen offensichtlichen Bedarf der Benutzer zu befriedigen, denn das schnelle Anwachsen an SURFnet-Verkehr geht hauptsächlich auf die Suche in online-Katalogen, Datenbanken und Informationsservern zurück.
Die StuurgroepIWI hat es zum Ziel, Innovationen in der Bereitstellung von wissenschaftlicher Information anzuregen. Diese Anregung betrifft:
Der Etat der IWI beträgt 4 Mio. ƒ pro Jahr: 2 Mio. ƒ vom Ministerium für Wissenschaft und Erziehung und 2 Mio. ƒ von den Mitgliedern.
Technische Innovation und Standardisierung
SURF-Stiftung