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   64th IFLA General Conference
   August 16 - August 21, 1998

 


Code Number: 092-78-G
Division Number: 0
Professional Group: Contributed Paper Session I
Joint Meeting with: -
Meeting Number: 78.
Simultaneous Interpretation:   Yes

Medienkompetenz von Schulbibliothekaren für den Unterricht in dem neuen Fach "Information und Medien" an Schulen und daraus resultierende Implikationen für alle Bibliothekare
- Unterricht als aktiver Informationsdienst

Myungshik Hahm
Korean Association of School Librarians
Department of Library & Information Science
Seoul, Republic of Korea

Byungki Lee

Library & Information Science
University of Jungang,
Seoul, Republic of Korea

Kiho Song

Korean Association of School Librarians
Kaepo Public High School ,
Seoul, Republic of Korea

Hyunju Park

Unnam Public High School ,
Seoul, Republic of Korea


Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit dem Thema "Information und Medien", ein Lehrplan, den Schulbibliothekare Schülern vermitteln. Dieses Fach wurde weltweit zum ersten Mal in Südkorea in Form eines eigenständigen Kurses im Rahmen eines geisteswissenschaftlichen Wahlkursprogramms eingerichtet. Dieser Kurs stellt ein Musterbeispiel für bestimmte Aspekte des Schulunterrichts und der Beschäftigung mit Schulbibliotheksmedien dar. Die Ergebnisse dieses Kurses lassen sich folgendermaßen zusam-menfassen:

  1. Einführung einer aktiveren Rolle des Bibliothekars im Auskunfts- bzw. Informationsdienst im Sinne eines "Informationsunterrichts" anstelle einer "Informationsbereitstellung".
  2. Neueinführung des eigenständigen Fachs "Information und Medien" anstelle des früheren Konzepts eines integrierten Informationslehrplans.
  3. Schaffung des Konzepts der "Informationskompetenz" anstelle des bisherigen Konzepts der "Medien- oder Informationsfertigkeiten".
  4. Einführung des Konzepts eines Lehrers für "Information und Medien" anstelle des Kon-zepts des Lehrerbibliothekars und Medienspezialisten der Vergangenheit.
  5. Schaffung des Konzepts eines prozeßorientierten Fachs im Gegensatz zur bisherigen wis-sensorientierten Ausrichtung.
  6. Neubegründung der gesellschaftlichen Rolle und des sozialen Status von Bibliothekaren in der Informationsgesellschaft.

Dieser Beitrag verfolgt das Ziel,
(1) nicht nur die Medienkompetenz der Bibliothekare selbst aufzuzeigen, sondern auch die Bedeutung der Unterweisung als einem aktiven Informationsdienst hervorzuheben, die die Benutzer bei der Entwicklung von Medien- und Informationskompetenz unterstützen soll
(2) eine Informationskompetenztheorie einzuführen, die gegenüber Medien- und Infor-mationsfertigkeiten ein weiterentwickeltes Konzept darstellt
(3) die Bedeutung der Medienkompetenz von Schulbibliothekaren hervorzuheben und ihre lehrende Rolle an Grundschulen und weiterführenden Schulen zu betonen
(4) nachfolgende Implikationen in bezug auf Bereich und Inhalt der Medien- und Informati-onskompetenz und die lehrende Rolle von Schulbibliothekaren für andere Bibliothekare zu erörtern, so z.B. für Bibliothekare an öffentlichen Bibliotheken, für Universitätsbibliothe-kare oder für Bibliothekare an Kinder- und Spezialbibliotheken, und schließlich
(5) internationale Fragen und Richtungen darzustellen, die die neue Rolle aller Bibliothekare wiederum einschließlich der Bibliothekare an öffentlichen Bibliotheken, von Universitäts-bibliothekaren, Kinderbibliothekaren, Spezialbibliothekaren und Medienspezialisten in aller Welt betreffen. Betont werden sollen dabei die Veränderungen, die sich durch die Einfüh-rung des Fachs "Information und Medien" ergeben haben, das als eigenständiges Schulfach seit 1996 in weiterführenden Schulen in ganz Südkorea unterrichtet wird.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wendepunkt und Wandel: die Vermittlung von Informationskompetenz an Schul-bibliothekare und Schüler

  2. Theoretischer Hintergrund des Lehrplans für das Fach "Information und Medien"

  3. Das Fach "Information und Medien" in Südkorea

  4. Internationale Fragen

  5. Schlußfolgerungen und Vorschläge
    Literaturangaben
    Anhang

1. Wendepunkt und Wandel: die Vermittlung von Informationskompetenz an Schul-bibliothekare und Schüler

Aussagen wie "ein globales Dorf, in dem die Menschheit voranschreitet" beschreiben sehr tref-fend ein Zeitalter, in dem Information und Wissen explosionsartig zunehmen und Information durch verschiedene Kommunikations- und Technologienetzwerke sondiert bzw. genutzt wird. Wir sehen uns einer neuen Epoche des Wandels gegenüber, einem Informationszeitalter an einem großen Wendepunkt in der Geschichte menschlicher Zivilisation. Der Zeitpunkt ist ge-kommen, an dem es entscheidend ist zu lernen, wie man auf diese Information zugreift, sie analysiert, anwendet und bewertet. Obwohl wir in der Vergangenheit in einer traditionellen Gesellschaft gut zurechtgekommen sind, wenn wir nur lesen, schreiben und rechnen konnten, so leben wir heute in einer Welt, in der Information und Wissen eine bedeutsame Kraft bei der Gestaltung der Gesellschaft darstellen und differenziertere Fertigkeiten erfordern.
Was die Bibliotheken anbelangt, so ist es ganz natürlich, daß Bibliothekare über Medien- und Informationskompetenz verfügen. Es ist wichtig, den Benutzern dabei zu helfen, ebenfalls Medien- und Informationskompetenz zu entwickeln. Dies ist als aktiver Informationsdienst zu verstehen. Wenn es sich wie im Falle der Schulbibliotheken bei den Benutzern um Schüler han-delt, so ist es sogar noch wichtiger.
Der Schulunterricht in jeder Informationsgesellschaft muß auf die Entwicklung von Medien- und Informationskompetenz bei den Schülern hinwirken, was durch die Einführung des Lehr-plans für "Information und Medien" unterstützt wird. Das Tempo, mit dem Wissen, das man sich in der Schule aneignet, veraltet, hat sich erhöht. Deshalb hat die Fähigkeit, mit neuer In-formation und neuem Wissen umzugehen, an Bedeutung gewonnen. Informationskompetenz umfaßt die Fähigkeit, durch verschiedene Arten von Medien, wie gedruckte Informationsme-dien, audiovisuelle Informationsmedien, elektronische Kommunikations- und Informationsme-dien und empirische Information, auf Information zuzugreifen, sie zu analysieren, anzuwenden und zu bewerten. Der Lehrplan des Fachs "Information und Medien" zielt auf die Entwicklung von Kompetenzen bei der Informationssuche ab, so daß der Lernende neue Informationen auf der Basis des vorhandenen Wissens erfragen kann sowie in die Lage versetzt wird, alle Infor-mationsaufgaben zu lösen und auch neue Information zu erstellen.
Es ist die Pflicht und das Ziel der Informationsgesellschaft, daß die Ausbildung im Fach "Information und Medien" unter der Aufsicht von Schulbibliothekaren erfolgt. Auf diese Weise wird das Medienzentrum der Schulbibliothek zu einem Unterrichtsinformationszentrum, das mit allen nützlichen Medien ausgestattet ist. Man kann sagen, daß die Rolle des Schulbiblio-thekars über die traditionelle Rolle eines Buchverwalters und -organisators hinausgewachsen ist und sich zu der eines direkten Teilnehmers am Prozeß des Lehrens und Lernens von Infor-mationskompetenz entwickelt hat.
Im Zuge der offiziellen Anerkennung dieser Vorstellungen und pädagogischen Erfordernisse führte das Südkoreanische Kultusministerium am 25.10.1995 erstmalig das Fach "Information und Medien" als eigenständiges Fach des geisteswissenschaftlichen Wahlkursprogramms für die Oberstufe weiterführender Schulen ein. Dieses Fach sollte von Lehrerbibliothekaren unter-richtet werden. Auf diese Weise wurden Lehrerbibliothekare zum ersten Mal weltweit mit einer außerordentlich fortschrittlichen und beispielgebenden Rolle betraut.

Dieser Beitrag verfolgt deshalb das Ziel,

(1) nicht nur die Medienkompetenz der Bibliothekare selbst aufzuzeigen, sondern auch die Bedeutung der Unterweisung als einem aktiven Informationsdienst hervorzuheben, die die Benutzer bei der Entwicklung von Medien- und Informationskompetenz unterstützen soll
(2) eine Informationskompetenztheorie einzuführen, die gegenüber Medien- und Infor-mationsfertigkeiten ein weiterentwickeltes Konzept darstellt
(3) die Bedeutung der Medienkompetenz von Schulbibliothekaren hervorzuheben und ihre lehrende Rolle an Grundschulen und weiterführenden Schulen zu betonen
(4) nachfolgende Implikationen in bezug auf Bereich und Inhalt der Medien- und Informati-onskompetenz und die lehrende Rolle von Schulbibliothekaren für andere Bibliothekare zu erörtern, so z.B. für Bibliothekare an öffentlichen Bibliotheken, für Universitätsbibliothe-kare oder für Bibliothekare an Kinder- und Spezialbibliotheken, und schließlich
(5) internationale Fragen und Richtungen darzustellen, die die neue Rolle aller Bibliothekare wiederum einschließlich der Bibliothekare an öffentlichen Bibliotheken, von Universitäts-bibliothekaren, Kinderbibliothekaren, Spezialbibliothekaren und Medienspezialisten in aller Welt betreffen. Betont werden sollen dabei die Veränderungen, die sich durch die Einfüh-rung des Fachs "Information und Medien" ergeben haben, das als eigenständiges Schulfach seit 1996 in weiterführenden Schulen in ganz Südkorea unterrichtet wird.

2. Theoretischer Hintergrund des Lehrplans für das Fach "Information und Medien"

(1) Pädagogischer Auftrag und Hintergrund

Ein Nomadenstamm hätte es sehr schwer, wenn die Stammesmitglieder nicht mit Pferden um-gehen könnten. Ebenso muß der Mensch in jeder Gesellschaft, wenn er darin gut zurechtkom-men will, über bestimmte Kulturtechniken verfügen. In der traditionellen Industriegesellschaft geht der Mensch mit seinen Grundfertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen sozusagen auf Rädern. Aber in der modernen Gesellschaft, in der Information und Wissen grundlegend ge-worden sind, bedarf es neuer Fertigkeiten. So ist es intellektuelle Kreativität, die Probleme lösen oder neue Information und neues Wissen schaffen wird.
In einer Informationsgesellschaft wird Information und Wissen massenhaft produziert und in Umlauf gesetzt, so daß sich auf diese Weise die Medien bzw. die Formen der Informations-vermittlung gleichfalls vervielfachen. Unter diesen Bedingungen stößt man auf viele Schwierig-keiten, wenn man nicht über die Fertigkeiten verfügt, die der Umgang mit solchen Medien er-fordert. Aus diesem Grund sind die Informationskompetenz und das Wissen, das jemand benö-tigt, um in der Gesellschaft zurechtzukommen, zu grundlegenden Voraussetzungen des moder-nen Lebens geworden. Informationskompetenz besteht aus der Fähigkeit, sich neue Informa-tion auf der Basis des eigenen vorhandenen Wissens anzueignen, alle Informationsaufgaben zu lösen und neue Information zu erstellen.

Diagramm 1: Die Bereiche der Informationskompetenz

Diagram not available.

Grundlegende Informationskompetenz umfaßt Informationszugangskompetenz, Informati-onsanalysekompetenz, Informationsanwendungskompetenz und Informationsbewertungskom-petenz.
Informationszugangskompetenz ist die Fähigkeit, diejenige Information zu finden, die wir be-nötigen. Um die benötigte Information zu finden, müssen wir uns ganz genau darüber im klaren sein, welche Information wir brauchen und uns die Eigenschaften der Medien und die nachfol-genden Wege der Informationssondierung aneignen. Informationsanalysekompetenz ist die Fähigkeit, gesammelte Information durch Lesen, Hören und Sehen zu verstehen. Um Informa-tion analysieren zu können, bedarf es der Fähigkeit, einzelne Bestandteile der Information ein-zuschätzen und sie im Zusammenhang mit dem Bereich, zu dem sie gehören, zu bewerten.
Informationsanwendungskompetenz umfaßt die Strukturierung und Schaffung von Wissen und Information sowie ihre angemessene Darstellung.
Unter Informationsbewertungskompetenz verstehen wir die Fähigkeit, Qualität und Konsistenz der Information zu evaluieren. Unser Unterrichtsziel für das Fach "Information und Medien" besteht deshalb darin, Informationskompetenz auszubilden, die zu einem festen Bestandteil der Kulturtechniken geworden ist, die man in einer Informationsgesellschaft benötigt.

(1) Vom Lehrerbibliothekar zum Medienspezialisten und Fachlehrer für "Information und Me-dien"

In der Vergangenheit wurden Schulbibliotheken in aller Welt für gedruckte Materialien einge-richtet. In traditionellen Schulbibliotheken mit Printmedien wurden Bibliothekare und Lehrer-bibliothekare benötigt. Traditionellerweise beschränkte sich deren Rolle nicht auf organisatori-sche Aufgaben wie die Verwaltung, Aufstellung oder auch Ausleihe der Bücher, sondern um-faßte auch pädagogische Aspekte wie Leseberatung und die Vermittlung von Fertigkeiten im Umgang mit der Bibliothek. In den 1960er und 70er Jahren wurden in westlichen Staaten wie etwa den USA, Großbritan-nien und Australien Schulbibliotheken in Medienzentren umgewandelt. Man ging daran, Un-terrichtsmedien aller Art zu sammeln, zu verwalten, zu erschließen und den Benutzern zur Ver-fügung zu stellen, wobei man sich nicht auf gedrucktes Material beschränkte. In asiatischen Ländern wie Südkorea, Japan, Taiwan etc. hat sich bis heute zum großen Teil die traditionelle Rolle der Schulbibliotheken erhalten. Allerdings hat sich Südkorea in den 1980er Jahren aktiv um die Schaffung von Schulbibliotheksmedienzentren bemüht. So wurde z.B. durch die Revi-sion des Bibliotheksförderungsgesetzes im Jahr 1991 die Grundlage für die Einrichtung von Schulbibliotheksmedienzentren geschaffen. Vor dem Hintergrund dieses Systems der Schulbi-bliotheksmedienzentren wurden aus Lehrerbibliothekaren Medienspezialisten mit professionel-len Kenntnissen und Qualifikationen in bezug auf Unterrichtsmedien und natürlich auch ge-drucktes Material. Diese Medienspezialisten sind nicht nur in administrativer Funktion für die Organisation des Medienzentrums und verschiedene Medientypen wie Printmedien, Unter-richtsmaterial und Computer verantwortlich, sondern haben auch pädagogische Aufgaben in Form von Leseberatung, der Vermittlung von Bibliotheksmedienkompetenz und gemeinsamem Unterrichten im Rahmen eines integrierten Informationslehrplans.
Aber in Wirklichkeit geht weltweit die Rolle des Medienspezialisten nicht über die einer indi-rekten pädagogischen Funktion hinaus. Um präziser zu sein, reicht ihre Rolle eigentlich auch nicht über organisatorische Aufgaben hinaus. Tatsächlich ist es auf dieser Grundlage schwierig, Medienkompetenz zu vermitteln und mit integrierten Informationslehrplänen in Schulen zu arbeiten. Die Zeit ist nun reif dafür, solche Lehrpläne wirklich umzusetzen und Lehrerbiblio-thekaren oder Medienspezialisten die Verantwortung für die Vermittlung und Entwicklung von Informationskompetenz zu übertragen und sich dabei die Schulbibliotheksmedienzentren als Informationszentren zunutze zu machen. Zu diesem Zweck müssen Lehrerbibliothekare oder Medienspezialisten ihre Qualifikationen und Funktionen verbessern und erweitern, so daß sie zu Fachlehrern für "Information und Medien" werden. Sie müssen das Schulbibliotheksmedien-zentrum leiten und das Fach "Information und Medien" unterrichten. Dazu ist eine Informati-onsgesellschaft verpflichtet. Wenn man die Rollen von traditionellen Lehrerbibliothekaren, Medienspezialisten und Fachlehrern für "Information und Medien" miteinander vergleicht, so ergibt sich folgendes Bild.

Diagramm 2: Rollenvergleich

Diagram not availlable.

(3) Grundkonzept und Rahmen des Fachs "Information und Medien"

1) Grundkonzept I: Lehrplantyp

Bibliotheksunterricht ist in traditionellen Schulbibliotheken von den regulären Schullehrplänen getrennt. "Wie finde ich Material in der Bibliothek" war die entscheidende Frage. Seit der Umwandlung der Bibliothek in ein Medienzentrum wurde die Vermittlung von Bibliotheksme-dienkompetenz zu einem integrierten Informationscurriculum weiterentwickelt, wie in der Lite-ratur in "Information Power (AASL, 1988)" vorgeschlagen. Der Vermittlung von Bibliotheks-fertigkeiten und Bibliotheksmedienkompetenz sowie der Umsetzung eines Informationslehr-plans wird dabei in den Schullehrplänen nur eine unterstützende Funktion zugewiesen und nicht als Lernen von Informationskompetenz betrachtet, das dem Unterricht vorausgeht. Jetzt ist es an der Zeit, daß der Lehrplan zur Pflege von Medien- und Informationskompetenz und schließlich die Ausbildung eines informationsbasierten Denkens im Rahmen eines eigenständi-ges Fachs umgesetzt wird, wobei Lehrerbibliothekare den Unterricht durchführen sollten.

Diagramm 3: Grundkonzept I: Lehrplantyp

Diagram not available.

Prozesse und Methoden zur Zielfindung sind bei der Ausbildung von Kreativität im Rahmen allgemeiner Curricula von besonderer Bedeutung. Zu diesem Zweck sind Kompetenzen ge-fragt, die Zugang, Analyse, Anwendung und Bewertung nützlicher Information ermöglichen. Die Ausbildung von Informationskompetenz zur Beherrschung dieser Fertigkeiten ist ange-sichts eines kontinuierlichen Wandels heutzutage verstärkt erforderlich. So brauchen wir ein eigenständiges Fach zum Lehren und Lernen von "Information und Medien", das solche Kom-petenzen, die zur Anwendung kommen sollen, ausbildet.
Natürlich können in diesen Lehrplan auch inhaltliche Elemente anderer Fächer zur Ausbildung von Informationskompetenz integriert werden.

2) Grundkonzept II: Konzeptrahmen

Das Fach "Information und Medien" hat seinen Ursprung in der Vermittlung von Kenntnissen über Bibliotheksmedien und der Leseberatung. Doch diese Ebene stellt nach Carol C. Kuhlthau lediglich die Quellen- und Wegbereiterphase dar. Der Konzeptrahmen dieses Fachs "Information und Medien" fügt akademische Bereiche und Aspekte der Bibliotheks- und In-formationswissenschaft und der Unterrichtstechnologie in pädagogische Theorien und Infor-mationskompetenztheorien ein. Unterrichtstheorien umfassen u.a. konstruktivistische und objektivistische Lerntheorie, Sozio-Medientheorie, Lehr- und Lerntheorie oder Lernorganisationstheorie. Die Theorie der Infor-mationskompetenz enthält Informationszugangs-, -analyse-, -anwendungs- und -bewertungs-kompetenz, die auf lange Sicht mit der Prozeßphase im Ansatz von Carol C. Kuhlthau über-einstimmt. Darin zeigt sich eine deutliche Verschiebung des konzeptionellen und akademischen Schwerpunkts im Vergleich zur Vermittlung von Bibliothekskenntnissen oder einem integrier-ten Informationslehrplan.

Graphik 1: Grundkonzept II: Konzeptrahmen

Graphic not available.

1. Konstruktivistische und objektivistische Lerntheorie

Der Konstruktivismus vertritt die Auffassung, daß sich beim Lernen ein Prozeß der Konstruk-tion von Information und Wissen auf der Basis der Erfahrungen und der kognitiven Struktur des Einzelnen abspielt. Dabei wird betont, daß der Lerner seine eigene Lernmethode bestimmt, aktiv Information und Wissen erwirbt und sich sein eigenes Wissen konstruiert. Nach Auffas-sung des Objektivismus liegt Information objektiv bereits vor, so daß sich beim Lernen ein Prozeß der Aneignung dieser Information und dieses Wissens vollzieht. Das Fach "Information und Medien" basiert auf beiden oben erwähnten theoretischen Positionen.

2. Sozio-Medientheorie

Sozio-Medien sind diejenigen Medien, die den gemeinschaftlichen Aufbau von sozialem Wis-sen fördern, der sich im Prozeß des Formulierens, des Austauschs, der Aufzeichnung, der ge-genseitigen Anregung und Korrektur von gemeinsamen Vorstellungen bzw. Informationen der Menschen vollzieht. Während Begriffe wie Hypertext, Hypermedien und Multimedia die ver-schiedensten Prozeß- und Darstellungsformen von Information betonen, hebt die Sozio-Me-dientheorie den Aspekt der Unterstützung beim Aufbau sozialen Wissens hervor.

3. Lehr-/Lerntheorie

Die Lehr-/Lerntheorie befaßt sich mit Methoden und Prozessen des Lehrens und Lernens, der sich zwischen Lehrern und Schülern abspielt. Der theoretische Hintergrund des Fachs "Information und Medien" besteht aus verschiedenen Lehr- und Lerntheorien, wie z.B. "entdeckendes Lernen", "kognitive Kompetenz", "Kreativitätstheorie", "kognitive Flexibilitäts-theorie" etc.

4. Lernorganisationstheorie

Die Lernorganisationstheorie beschäftigt sich mit Lernmethoden und -prozessen des Einzelnen oder einer Organisation. Angesichts der kurzen Lebensdauer von Information und Wissen in einer sich schnell verändernden Informationsgesellschaft ist unablässiges Lernen erforderlich. Zu den Lernorganisationstheorien zählen z.B. "Systemdenken", "mentales Modell", "gemeinsame Vision", "Lernen im Team" etc.
(4) Die Einsetzung des Lehrplans (offiziell genehmigt vom Südkoreanischen Kultusministe-rium)

1) Grundlegende Planung

(1) Der Charakter des Lehrplans

Die moderne Gesellschaft sieht sich einem großen Wendepunkt in der Geschichte menschlicher Zivilisation gegenüber. Unsere Gesellschaft verändert sich von Tag zu Tag mit großer Ge-schwindigkeit. Aussagen wie "ein globales Dorf, in dem die Menschheit voranschreitet" sind in ihrer Bedeutung jedem klar geworden, da jede politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich relevante Information per Satellit und andere Informationsmedien in jedes Haus geliefert wird. Auch Bankgeschäfte, Warenbestellung und sogar das Buchen von Flugtickets kann man mit dem PC von zuhause und dem Arbeitsplatz aus erledigen. Jegliches Wissen und jede Art von Information kann man sich durch Informationsnetzwerke wie das Internet beschaffen.
Aus diesem Grund ist für den Schulunterricht in jeder Informationsgesellschaft die Ausbildung von Informationskompetenz und die unterstützende Entwicklung eines Fachs "Information und Medien" erforderlich. Informationskompetenz setzt sich aus Informationszugangskompetenz, Informationsanalysekompetenz, Informationsanwendungskompetenz und Informationsbewer-tungskompetenz auf der Basis verschiedener Informationsmedien wie gedrucktem und audiovi-suellem Material, elektronischen Kommunikationsmedien und Empirie zusammen.
Letztlich besteht die Zielsetzung dieses Fachs "Information und Medien" darin, einen Beitrag zur Ausbildung intellektueller und kreativer Menschen zu leisten, die in der Lage sind, sich neue Information auf der Basis ihres bestehenden Wissens zu beschaffen, alle Informationsauf-gaben zu lösen und neue Information und Wissen zu erstellen.
In unserer heutigen Welt, in der die Informationsmenge explosionsartig ansteigt, ist es unmög-lich, das gesamte verfügbare Wissen im Unterricht zu behandeln. Darüber hinaus nimmt vor dem Hintergrund beschleunigter wissenschaftlicher und technologischer Entwicklung die Ge-schwindigkeit, mit der Wissen veraltet, exponentiell zu. Folglich wären die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten nicht mehr aktuell und auf Jahre und Jahrzehnte hinaus nicht mehr verwendbar.
Aus diesem Grund müssen die Kompetenzen der Schüler erweitert werden. Sie müssen in der Lage sein, Informationsaufgaben durch das ständige Abfragen notwendiger Informationen zu lösen und sich auf diese Weise selbst Wissen anzueignen.
Das Fach "Information und Medien" zielt auf die Ausbildung eigenständiger und produktiver Menschen, die sich ein Urteil bilden, Fragen stellen und Probleme lösen können. Dieses Ziel läßt sich durch prozeßorientierte Ausbildung individuellen und eigenständigen Lernens errei-chen und nicht durch wissensorientierten Unterricht.

(2) Ziele

A. Schüler sollen in die Lage versetzt werden, Information, Medien und die Informationsge-sellschaft insgesamt zu verstehen, um Informationskompetenz zu entwickeln, damit sie in einem solchen Umfeld zurechtkommen. B. Schüler sollen die Vielfalt der Informationsmedien begreifen lernen und den Einfluß erken-nen, den sie auf Mensch und Gesellschaft ausüben; dies anhand gedruckter und audiovi-sueller Informationsmedien, elektronischer Kommunikations- und Informationsmedien und empirischer Information. C. Schüler sollen durch Informationszugangs-, Informationsanalyse-, Informationsanwen-dungs- und Informationsbewertungsabläufe problemlösende Fertigkeiten und Fragetechni-ken erwerben. D. Schüler sollen sich durch Lesen, Hören und Sehen, Informationskommunikation, Diskus-sion etc. eine gewisse Grundhaltung im Hinblick auf die Informationsverwertung aneignen.

(3) Inhalt

Unterrichtseinheit Inhaltsbereich
    I. Was versteht man unter Information und Medien?
    • Warum beschäftigen wir uns mit Informa-tion und Medien?
    • Die Entwicklung und Verbreitung von Informationsmedien
    • Informationsgesellschaft und das Leben der Menschen

    II. Informationsmedien und Informationszugang

    • Informationsbedürfnis und -zugang
    • Gedruckte Informationsmedien
    • Audiovisuelle Informationsmedien
    • Elektronische Kommunikations- und Informationsmedien
    • Empirische Information

    III. Informationsmedien und Informationsanalyse

    • Brauchbarkeit und Analyse von Information
    • Wissenschaftliche Informationsanalyse
    • Informationsanalyse nach Informationsart

    IV. Informationsmedien und Informationsanwendung

    • Erstellung und Präsentation von Information
    • Informationspräsentation und logisches Schreiben
    • Schulisches Lernen und Medien
    • Informationsverwaltung mit dem Computer

    V. Informationsmedien und Informationsbewertung

    • Bedeutung und Methode der Informationsbewertung
    • Standard der Informationsbewertung
    • Informationsbewertung nach Arbeitsschritten

    VI. Informationsmedien und modernes Leben

    • Informationsgesellschaft und Informationskultur
    • Informationsbasiertes Leben und lebenslanges Lernen
    • Informationalisierung und unsere geistige Haltung

(4) Lehr- und Lernmethode

A. Der Lehrerbibliothekar (oder Schulbibliothekar, Medienspezialist) unterrichtet das Fach.
B. Den Schülern wird die große Bedeutung von Information und Medien und das Verhältnis zwischen den beiden vermittelt.
C. Bei den Schülern wird Informationskompetenz unter Berücksichtigung ihrer geistigen Entwicklungsstufe ausgebildet. Sie sollen spezifische Informationen bzw. die Merkmale der Informationsgesellschaft durch die Verarbeitung von Information im Sinne des Zu-gangs, der Analyse, der Anwendung, der Bewertung und Synthese von Informationspro-blemen/-aufgaben kennenlernen und sich nicht einfach nur auf Informationssuche be-schränken.
D. Die Schüler sollen die Bibliothek (das Unterrichtsinformationszentrum) als Informations-zentrum begreifen lernen und Bibliotheksmaterialien zu den inhaltlichen Aspekten oder In-formationsaufgaben eines Fachs in Verbindung bringen und nicht so sehr die Kenntnis der Materialien selbst erlangen.
E. Die Schüler sollen bei der Informationsanalyse zur Lösung von Informationsaufgaben viele verschiedene Medientypen, einschließlich Computern und Datenbanken verwenden. Durch die Vielfalt der Medieninformation sollen Schüler objektive problemlösende Fähigkeiten entwickeln.

(5) Bewertung

A. Im Bereich Wissen wird das Verständnis des Konzepts und des Prinzips von Information und Medien bewertet und weniger einfaches Faktenwissen.
B. Im Bereich Fertigkeiten werden Informationszugangs-, -analyse-, -anwendungs- und -be-wertungskompetenz, problemlösende Fertigkeiten oder auch die Fähigkeit, sich in der In-formationsgesellschaft zurechtzufinden, bewertet.
C. Im Bereich Gefühle und Haltungen wird bewertet, in welchem Umfang sich die Schüler objektive Wertvorstellungen und Haltungen aneignen, gemessen an persönlichen und ge-sellschaftlichen Informationsbedürfnissen.
D. Der Informations- und Medienlehrplan soll folgendermaßen bewertet werden:
    (1) Die Bedeutung von Information und Medien und die Auswahlmethode
    (2) Informationszugangs-, -analyse-, -anwendungs- und -bewertungskompetenz sowie der Wandel der Informationsgesellschaft
    (3) Informationsmedien, Leseinformation, Medieninformation und Lerninformation
    (4) Das Lösen von Informationsaufgaben und Informationsverwendungskompetenz

2) Der konkrete Lehrplaninhalt

Unterrichtseinheit 1: Was versteht man unter Information und Medien?

  1. Warum beschäftigen wir uns mit Information und Medien?
    (1) Die Bedeutung von Information und Medien
    (2) Die Zielsetzung bei der Beschäftigung mit Information und Medien

  2. Die Entwicklung und Verbreitung von Informationsmedien
    (1) Die Entwicklung von Informationsmedien
    (2) Informationsmedien und Informationsverbreitung

  3. Informationsgesellschaft und das Leben der Menschen
    (1) Der Einfluß der Informationsgesellschaft
    (2) Die moralische Dimension der Informationsgesellschaft

Unterrichtseinheit 2: Informationsmedien und Informationszugang

  1. Informationsbedürfnis und -zugang
    (1) Informationsbedürfnis und Suchstrategie
    (2) Informationszugang durch Bibliotheksbenutzung

  2. Gedruckte Informationsmedien
    (1) Die Eigenschaften gedruckter Informationsmedien
    (2) Die verschiedenen gedruckten Informationsmedien
    (3) Die Suche nach gedruckten Informationsmedien
    (4) Die Verwendung der Materialien der Schulbibliothek

  3. Audiovisuelle Informationsmedien
    (1) Die Eigenschaften audiovisueller Informationsmedien
    (2) Die verschiedenen audiovisuellen Informationsmedien
    (3) Die Suche nach audiovisuellen Informationsmedien

  4. Elektronische Kommunikations- und Informationsmedien
    (1) Die Eigenschaften elektronischer Kommunikations- und Informationsmedien
    (2) Die verschiedenen elektronischen Kommunikations- und Informationsmedien und das Internet
    (3) Die Suche nach elektronischen Kommunikations- und Informationsmedien und das Internet

  5. Empirische Information
    (1) Die Eigenschaften der empirischen Information
    (2) Die Bereiche der empirischen Information

Unterrichtseinheit 3: Informationsmedien und Informationsanalyse

  1. Brauchbarkeit und Analyse von Information
    (1) Brauchbarkeit von Information
    (2) Der Prozeß der Informationsanalyse

  2. Wissenschaftliche Informationsanalyse
    (1) Formale Analyse
    (2) Logische Analyse
    (3) Quantitative und qualitative Analyse
    (4) Beschreibende Analyse und Schätzungsanalyse

  3. Informationsanalyse nach Informationsart
    (1) Gedruckte Information und Lesen
    (2) Audiovisuelle Information und Hören & Sehen
    (3) Analyse elektronischer Kommunikation und Information
    (4) Das Verstehen von empirischer Information

Unterrichtseinheit 4: Informationsmedien und Informationsanwendung

  1. Erstellung und Präsentation von Information
    (1) Erstellung von Information
    (2) Präsentation von Information

  2. Informationspräsentation und logisches Schreiben
    (1) Informationskompetenz und logisches Schreiben
    (2) Voraussetzungen für "gutes" logisches Schreiben
    (3) Übung in "gutem" logischen Schreiben
    (4) Vorgang des logischen Schreibens
    (5) Sprechen und Diskutieren

  3. Schulisches Lernen und Medien
    (1) Lernen und Informationsmedien
    (2) Lernprozeß und Medienproduktion

  4. Informationsverwaltung mit Computern
    (1) Textverarbeitung und das Erstellen von Berichten
    (2) Datenbanken und Dokumentverwaltung
    (3) Bibliographien und das Erstellen von Mitschriften

Unterrichtseinheit 5: Informationsmedien und Informationsbewertung

  1. Bedeutung und Methode der Informationsbewertung
    (1) Bedeutung und Typen der Informationsbewertung
    (2) Methode der Informationsbewertung

  2. Standard der Informationsbewertung
    (1) Effektivitätsmessung
    (2) Effizienzmessung

  3. Informationsbewertung nach Arbeitsschritten
    (1) Informationszugang und -bewertung
    (2) Informationsanalyse und -bewertung
    (3) Informationsanwendung und -bewertung

Unterrichtseinheit 6: Informationsmedien und modernes Leben

  1. Informationsgesellschaft und Informationskultur
    (1) Die Bedeutung von Informationskultur
    (2) Der Inhalt von Informationskultur

  2. Informationsbasiertes Leben und lebenslanges Lernen
    (1) Die große Bedeutung lebenslangen Lernens
    (2) Die Ausbildung eines informationsbasierten Lebensstils

3. Informationalisierung und unsere geistige Haltung

(5) Bewertungsmaßstäbe für die Anerkennung eines Lehrbuchs (offiziell anerkannt vom Süd-koreanischen Kultusministerium)

Im folgenden werden die Bewertungsmaßstäbe für die Anerkennung eines Lehrbuchs darge-stellt.

1) Inhaltsauswahl

1. Sind die Inhalte so ausgewählt, daß sie genau mit dem Charakter des Lehrplans überein-stimmen und seine Ziele und Vorgaben in angemessener Weise erreicht werden können?
2. Wurden für jede Unterrichtseinheit wichtige Grundkonzepte und grundlegende Inhaltsele-mente entsprechend ausgewählt?
3. Stehen die ausgewählten Inhalte im Rahmen geisteswissenschaftlicher Wahlkurse in einer systematischen Beziehung zur Informations- und Medientheorie, zur Informationskompe-tenz und zu praktischen Inhalten?
4. Steht der Stoffumfang in einem angemessenen Verhältnis zu den verfügbaren Unterrichts-stunden?

2) Strukturierung des Lernstoffs

5. Ist der Stoff des Fachs "Information und Medien" so strukturiert, daß sich Informations-kompetenz (Informationszugangskompetenz, Informationsanalysekompetenz, Informati-onsanwendungskompetenz und Informationsbewertungskompetenz) entwickeln kann?
6. Erfolgt die inhaltliche Progression systematisch und stufenweise unter Berücksichtigung von Lernhierarchien?
7. Können die Schüler inhaltliche Hierarchien Schritt für Schritt durch problemlösendes und fragendes Vorgehen erkennen, wobei ein langsamer Übergang von grundlegenden Fällen, auf die wir leicht im täglichen Leben stoßen, bis hin zu komplexeren Fällen vollzogen wird? 3) Ebene und Bereich des Inhalts

8. Sind die Inhalte dazu geeignet, ein solides Urteilsvermögen und angemessene Wertvorstel-lungen im Hinblick auf die Informationsgesellschaft und das menschliche Leben auszubil-den, indem sie ganz allgemein Elemente der Erstellung, Verwaltung und Verbreitung jegli-cher Art von Information enthalten?
9. Trägt die Stoffauswahl dazu bei, daß die Schüler die Bedeutung von Informationskompe-tenz als grundlegender Kulturtechnik verstehen und auf diese Weise die Fähigkeit ent-wickeln, selbst Informationsaufgaben zu lösen und neue Information zu erstellen, indem sie sich neue Information auf der Basis des eigenen vorhandenen Wissens aneignen?
10. Führt die Inhaltsauswahl dazu, daß die Schüler alle Formen des Informationszugangs als Bestandteil der Informationskompetenz verstehen und auf diese Weise Informationssuch-kompetenz entwickeln?
11. Tragen die Inhalte dazu bei, daß die verschiedenen Methoden der Informationsanalyse als Bestandteil der Informationskompetenz erkannt werden und damit Analysefertigkeiten entwickelt werden?
12. Führt die Inhaltsauswahl dazu, daß Schüler verschiedene Typen von Informationsanwen-dung als Bestandteil von Informationskompetenz begreifen und so Anwendungskompe-tenz ausbilden?
13. Tragen die ausgewählten Inhalte dazu bei, daß verschiedene Methoden der Informations-bewertung als Bestandteil der Informationskompetenz verstanden werden und sich auf diese Weise Bewertungskompetenz herausbildet?
14. Erweisen sich die Inhalte bei der Entwicklung des richtigen, informationsbasierten Le-bensstils als nützlich?

4) Inhaltsstruktur

15. Sind die ausgewählten Inhalte aufeinander abgestimmt?
16. Sind die einzelnen Unterrichtseinheiten so organisiert, daß problemlösendes und aufga-benorientiertes Lernen geübt und die aktive Beteiligung der Schüler gefördert wird?
17. Sind die allgemeine Struktur, die Einleitung der Unterrichtseinheiten und die Forschungs-probleme angemessen aufbereitet?

5) Sprachgebrauch und Schreibregeln

18. Sind die Sätze einfach und klar, und ist der Inhalt leicht zu verstehen?
19. Ist der Sprachgebrauch präzise und einheitlich?

1. Entspricht die Darstellung Sprachregeln, standardsprachlichen Vorgaben, fremdsprachli-chen Schreibregeln, Richtlinien für die Unterrichtssprache und anderen Regeln?

3. Das Fach "Information und Medien" in Südkorea

(1) Bildungssystem und soziales Klima in Südkorea

Im südkoreanischen Bildungssystem findet man üblicherweise ein 6-3-3-4-Muster vor, d.h. 6 Klassen Grundschule, 3 Klassen Mittelstufe einer weiterführenden Schule (middle school), 3 Klassen Oberstufe einer weiterführenden Schule (high school) und 4 Jahre Universität. Nahezu 100% der Schüler gehen in die Grundschule, 99,9% besuchen die middle school, 98,7% die high school und 45,3% die Universität. Vorschulkinder besuchen üblicherweise verschiedene Arten von Kindergärten oder Akademien bevor sie mit der regulären Schule beginnen. Obwohl das Bildungsstreben sehr groß ist, ergeben sich aus der Unterrichtsmethode tiefgreifende Pro-bleme, die mit dem wissensbasierten Bildungssystem und der Methode des Auswendiglernens zusammenhängen. Diese Methoden haben ihren Ursprung in einem System, das vor allem auf Universitätseingangstests abzielt. In Südkorea möchte fast jeder Schüler der high school auf die Universität gehen. Aber die Zahl der zugelassenen Studenten ist eng begrenzt.
Aufgrund seines ausgeprägten Bildungsdrangs hat Südkorea trotz Kapital- und Rohstoffman-gels eine außergewöhnliche wirtschaftliche Entwicklung erlebt.
Die Südkoreaner selbst und Menschen in aller Welt erkennen an, daß Südkoreas Fortschritt eng mit seinem ausgeprägten Bildungsstreben zusammenhängt. In einer Gesellschaft aber, die auf Information und Wissen basiert, ist Kreativität von vorrangiger Bedeutung. Aus diesem Grund wird derzeit eine in diese Richtung weisende Bildungsreform diskutiert. Es müssen ei-nige Veränderungen in den Unterrichtsmethoden, dem Lehrplan und den Unterrichtsfächern vorgenommen werden. Es ist höchste Zeit, daß Bibliothekare stärker auf den gesellschaftlichen Wandel und speziell die Veränderungen in der Schulbildung achten.

(2) Die Situation der Schulbibliotheken und Lehrerbibliothekare

In Südkorea werden die bei Lehrerbibliothekaren erforderlichen Qualifikationen detailliert im Unterrichtsgesetz (Korean Educational Law 1997) aufgeschlüsselt. Folgender Qualifikations-standard wird festgelegt:

1) Jeder, der sich nach Abschluß seines Hochschulstudiums in Bibliothekswissenschaft spe-zialisiert hat und die vorgeschriebenen Kurse zur Vorbereitung auf das Lehramt absolviert hat.
2) Jeder, der zumindest ein Zertifikat für Assistenzlehrer besitzt und einen Ausbildungskurs für Lehrerbibliothekare absolviert hat.
3) Jeder, der den akademischen Abschluß eines "master" in Bibliothekswissenschaft im päd-agogischen Fachbereich einer vom Südkoreanischen Kultusministerium ernannten graduate school oder an einer pädagogischen graduate school erworben hat.

Ebenso wurden die Standardvorgaben zur Beschäftigung von Lehrerbibliothekaren und Aus-bildungslehrern (Bibliothekaren) in Schulbibliotheken erstmals im Unterrichtsgesetz von 1997 klargestellt und im Bibliotheksförderungsgesetz (Korean Library Promotion Law, 1991) ge-setzlich vorgeschrieben. Der Einsatz von Personal an Schulbibliotheken ist im südkoreanischen Bibliotheksförderungsgesetz folgendermaßen geregelt:

1) In Grundschulen mit weniger als 36 Klassen wird entweder ein hauptberuflicher Lehrer-bibliothekar, ein zusätzlicher Lehrerbibliothekar (ein Lehrer, der ein Zertifikat für Lehrer-bibliothekare besitzt und eine Klasse leitet oder ein Fach betreut) oder ein Ausbildungsleh-rer (Bibliothekar) benötigt. Bei mehr als 36 Klassen sollte es einen hauptberuflichen Lehrerbibliothekar oder je einen zusätzlichen Lehrerbibliothekar und einen Ausbildungs-lehrer (Bibliothekar) geben. 2) In den middle und high schools bei weniger als 24 Klassen sollte es einen hauptberuflichen Lehrerbibliothekar oder je einen zusätzlichen Lehrerbibliothekar und Ausbildungslehrer geben. Bei mehr als 24 Klassen werden zwei hauptberufliche Lehrerbibliothekare oder je ein hauptberuflicher Lehrerbibliothekar und ein zusätzlicher Lehrerbibliothekar oder je ein hauptberuflicher Lehrerbibliothekar und ein Ausbildungslehrer (Bibliothekar) benötigt.

Auf der Basis dieses Gesetzes gibt es 12 hauptberufliche Lehrerbibliothekare in 6122 Grund-schulen, 57 in 2539 middle schools und 205 in 1735 high schools (The Educational Statistics Annual, 1997). Aber zusätzliche Lehrerbibliothekare, die für ein Fach und die Bibliothek ver-antwortlich sind, werden an jeder Schule benötigt, und es gibt Tausende von Lehrern im gan-zen Land, die Zertifikate für Lehrerbibliothekare besitzen. Lehrerbibliothekare in Südkorea zeichnen sich durch drei Merkmale aus. Erstens ist das System der hauptberuflichen Lehrerbi-bliothekare ganz deutlich im Unterrichtsgesetz niedergelegt. Zweitens gibt es an jeder öffentli-chen high school in Seoul Lehrerbibliothekare. Drittens sind die Standards für den Einsatz von Lehrerbibliothekaren im Unterrichtsgesetz und im Bibliotheksförderungsgesetz vorgeschrieben.

(3) Überblick über den sechsten Lehrplan und den Prozeß der Einführung des Fachs

1) Die Geschichte des nationalen Lehrplans

Seit 1945 wurde der Lehrplan für den Schulunterricht ungefähr sechsmal geändert. Der Prozeß der Lehrplanänderungen läßt sich in chronologischer Reihenfolge in eine Vorphase und sechs Stationen einteilen. Die Periode der mit großer Dringlichkeit vorangetriebenen Bildungspolitik und des Lehrplans (1945-1963), dann die erste Phase (1954-1963), die zweite Phase (1963-1973), die dritte Phase (1973-1981), die vierte Phase (1981-1987), die fünfte Phase (1987-1992) und schließ-lich die sechste Phase (1992-). Der sechste Lehrplan in nun in den high schools seit 1996 im Einsatz.

2) Das System des sechsten nationalen Lehrplans

Der sechste nationale Lehrplan definiert sich folgendermaßen: Erste Ebene: Lehrplan auf nationaler Ebene, der auf den Gesetzen des Südkoreanischen Kul-tusministeriums beruht. Zweite Ebene: Planungs- und Organisationsrichtlinien auf städtischer bzw. regionaler Ebene, die auf der ersten Ebene basieren. Dritte Ebene: Alle angepaßten und strukturierten Lehrpläne auf Schulebene, die auf den ersten beiden Ebenen beruhen. Zum Lehrplan kann auch ein spezieller Unterrichtsplan gerechnet werden, den Lehrer für die konkrete Verwendung im Unterricht auf der Basis der dritten Ebene erstellen. Diese Ebenen finden sich in dem untenstehenden Diagramm.

Die Lehrplanhierarchie

Standard	(1) Südkoreanisches Kultusministerium (Erste Ebene: Nationale Ebene)
Richtlinien	(2) Städtische/regionale Kultusabteilungen (Zweite Ebene: Regionale Ebene)
Praxis	(3) Schulen (Dritte Ebene: Schulebene)
Unglücklicherweise sind die zweite und die dritte Ebene in Südkorea tendenziell schwach aus-geprägt. Zukünftig muß dem Lehrplan auf Schulebene vor dem Hintergrund des Umfelds und den Eigenheiten jeder einzelnen Schule und Gesellschaft stärker Rechnung getragen werden, ganz abgesehen von Anfragen oder Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit. Dadurch werden sich die Inhalte und die Qualität des Unterrichts verbessern.
Folgende Fächer sind im Rahmen des sechsten Lehrplans vorgesehen:

Diagramm 4: Die Fächer des sechsten nationalen Lehrplans

Fach	Pflichtfächer auf nationaler Ebene	Wahlmöglichkeiten auf städtischer/regionaler Ebene	Wahlmöglichkeiten auf Schulebene
1. Ethik	Ethik (6)*		
2. Koreanisch	Koreanisch (10)	Sprechen (4), Lesen (4), Schreiben (6), Grammatik (4), Literatur (8)	Fächerauswahl, abge-sehen von den Wahl-möglichkeiten
3. Chinesische Schriftzeichen		Chinesische Schriftzeichen I (6), Chinesische Schriftzei-chen II (4)	der regionalen Ebene (8)
4. Mathematik	Allgemeine Mathematik (8)	Mathematik I (10), Mathe-matik II (10), Praktische Mathematik (8)	
5. Gesell-schaftswissen-schaftliche Fächer	Allgemeine Gesell-schaftskunde (8), Ko-reanische Geschichte (6)	Politik (4), Wirtschaftslehre (4), Gesellschaft und Kultur (4), Weltgeschichte (6), Weltgeographie (6)	
6. Natur-wissenschaften	Allgemeine Naturwis-senschaften (8)	Physik I (4), Physik II (8), Chemie I (4), Chemie II (8), Biologie I (4), Biologie II (8), Geologie I (4), Geologie II (8)	
7. Sport	Sport I (8)	Sport II (6)	
8. Militärische Ausbildung		Militärische Ausbildung (6)	
9. Musik	Musik I (4)	Musik II (4)	
10. Kunst-erziehung	Kunsterziehung I (4)	Kunsterziehung II (4)	
11. Praktische Fertigkeiten, Haushalts-ökonomie		Praktische Fertigkeiten (8), Haushaltsökonomie  (8), Landwirtschaft (6), Industrie (6), Handel (6), Schiffahrts-industrie (6), Binnenwirt-schaft (6), EDV (6), Berufs-kunde (6)	
12. Fremd-sprachen	Allgemeines Englisch (8)	Englisch I (8), Englisch II (8), Englisch Lesen (6), Englische Konversation (6), Praktisches Englisch (6), Deutsch I (6), Deutsch II (6), Französisch I (6), Fran-zösisch II (6), Spanisch I (6), Spanisch II (6), Chine-sisch I (6), Chinesisch II (6), Japanisch I (6), Japanisch II (6), Russisch I (6), Russisch II (6)	
13. Geistes-wissenschaft-liche Wahl-fächer			Philosophie, Logik, Psychologie, Pädago-gik, Praktische Wirt-schaftslehre, Religion, Umwelterziehung, Information und Medien, andere (4)
Stunden	70	106	12
Stunden außer-halb des Lehr-plans	Klassenaktivitäten, Klubaktivitäten (12), Gruppenaktivitäten (4)
* Die Zahlen in Klammern stehen für die Zahl der Unterrichtsstunden. Eine Unterrichtsstunde entspricht einer Stunde von 50 Minuten pro Semesterwoche (ein Semester hat 17 Wochen).

3) Der Prozeß der Einführung des neuen Fachs "Information und Medien"

Die Mitglieder des Fachbereichs "Unterricht in Bibliotheks- und Informationswissenschaft" an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der nationalen Kong-ju Universität und Lehrerbi-bliothekare aus Schulen arbeiten seit fünf Jahren auf der Basis des sechsten Lehrplans zusam-men. Sie haben sich ausführlich mit bibliothekarischen Dissertationen und der pädagogischen Rolle der Bibliothekare in aller Welt befaßt und dabei auch die Veränderungen in der heutigen Ge-sellschaft, Unterrichtstheorien, den Lehrplan, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Un-terrichtstechnologie und die Beschäftigung mit Schulbibliotheksmedien mit berücksichtigt. Schließlich haben die Wissenschaftler und die Keum-ok Girls' Public High School in Seoul die Einführung des Fachs "Information und Medien" und die Genehmigung zur Verwendung eines Lehrbuchs beantragt. Dieser Antrag wurde dem Südkoreanischen Kultusministerium am 30.08.1995 vorgelegt. Nach eingehender Prüfung wurde das neue Fach unter der Aufsicht des Südkoreanischen Kultusministeriums am 25.10.1995 durch den Lehrplanausschuß, dem Uni-versitätsprofessoren und Lehrerbibliothekare angehörten, anerkannt. Das neue Lehrbuch wurde am 29.12.1995 nach dreimaliger gründlicher Prüfung akzeptiert. Aus der Sicht des Schulunterrichts, ganz zu schweigen von der wissenschaftlichen Beschäfti-gung mit Schulbibliotheksmedien, war dies ein Ereignis von historischer Bedeutung. So wurde nicht nur in Südkorea, sondern weltweit zum ersten Mal ein solcher Kurs anerkannt und ange-boten.

(4) Lehr- und Lernpraxis des neuen Fachs in den Schulen

Das Fach "Information und Medien" wird inzwischen in mehreren Schulen in Seoul, wie z.B. den Keum-ok, Kae-po, Konghang und Daeyoung Public High Schools unterrichtet. Da es das neue Fach erst seit drei Jahren gibt, beschränkt sich das Angebot auf eine kleine Auswahl von Schulen. Für die nahe Zukunft ist davon auszugehen, daß viele Schulen im ganzen Land das Fach "Information und Medien" einführen werden.
Für dieses Fach stehen im Klassenzimmer oder in der Bibliothek zwei Semesterwochenstun-den, d.h. insgesamt vier Stunden pro Jahr zur Verfügung.

(5) Die Meinung der Schüler über das Fach

Um die Meinung der Schüler zu diesem Fach zusammenzutragen, wurden mehrere Meinungs-umfragen durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, daß 39% der Schüler der Eingangsklasse der Keum-ok Girls' Public High School das Fach Logik bevorzugten und 61% sich für Information und Medien entschieden. In der zweiten Klasse gaben 22% Logik und 78% Information und Medien an. Eine Umfrage unter den ersten beiden Klassen der Daeyoung High School ergab 15% für Logik, 10% für Pädagogik, 21% für Philosophie und 54% für Information und Me-dien.
Diese Ergebnisse zeigen, daß sich Schüler sehr für das Fach interessieren. Die in den Fragebö-gen angegebenen Gründe für die Wahl dieses Fach sind recht unterschiedlich.

<1> Erste Klasse

Die gegenwärtige Situation begreifen lernen. Größerer praktischer Nutzen. Hilfreich für soziale Aktivitäten. Erfrischend und interessant. Information so erhalten wie sie ist. Nützlich für das richtige Leben. Abwechslungsreiche und interessante Stunden. Praxisbezogener, wenn man viel an Information bekommt. Anforderung der modernen Gesellschaft. Informationszeitalter. Ohne Information kein wirtschaftlicher Erfolg. Wissen, wie die Welt funktioniert. Auf dem laufenden bleiben.

<2> Zweite Klasse

Praxisbezogen. Wir leben im Zeitalter der Informationsgesellschaft. In der sich schnell verän-dernden Welt auf dem laufenden bleiben. Interessanter Titel. Information ist wichtig. Nützlich für logisches Schreiben für den Universitätseingangstest. Gut über aktuelle Ereignisse infor-miert sein. Hilfreich, um schnelle und präzise Informationen zu bekommen. Neue Informatio-nen einer jüngeren Generation, nicht einer älteren Generation erhalten.

4. Internationale Fragen

(1) Bereich und Inhalt der Medienkompetenz von Bibliothekaren in einer Informationsgesell-schaft

Wie sind Bereich und Inhalt der Medienkompetenz von Schulbibliothekaren einzuschätzen? Wie verhält es sich mit Bereich und Inhalt der Medienkompetenz von Bibliothekaren an öffent-lichen Bibliotheken? Wie sind Bereich und Inhalt der Medienkompetenz von Universitätsbiblio-thekaren zu beurteilen? Worin bestehen Bereich und Inhalt der Medienkompetenz bei Kinder-bibliothekaren? Wie verhält es sich mit Bereich und Inhalt der Medienkompetenz bei Bibliothe-karen an Spezialbibliotheken? Und worin liegen die Unterschiede in bezug auf Bereich und Inhalt der Medienkompetenz zwischen den genannten Gruppen? Es geht darum, daß wir, alle Bibliothekare der Welt, gemeinsame Forschung betreiben sollten.

(2) Welche Implikationen ergeben sich für andere Bibliothekare aus dem Unterricht, den Schulbibliothekare in dem Fach "Information und Medien" als aktiven Informationsservice geben, um bei Schülern Medienkompetenz auszubilden?

Sollten nicht Bibliothekare an öffentlichen Bibliotheken, Universitätsbibliothekare, Kinderbi-bliothekare und Bibliothekare an Spezialbibliotheken im Sinne eines aktiven Informationsdien-stes in ähnlicher Weise wie Schulbibliothekare ihren Benutzern eine Informations- und Medi-enausbildung anbieten? Wie sind Bereich und Inhalt der Vermittlung von Information und Medien zur Ausbildung von Medien- bzw. Informationskompetenz bei Benutzern durch Biblio-thekare an öffentlichen Bibliotheken einzuschätzen? Wie verhält es sich umgekehrt bei Uni-versitätsbibliothekaren, Kinderbibliothekaren oder Bibliothekaren an Spezialbibliotheken? Und wo liegen die Unterschiede in Bereich und Inhalt der Vermittlung von Informationskom-petenz bzw. bei den Ausbildungsmethoden und -strategien zwischen den genannten Gruppen? Es wäre wichtig, daß alle Bibliothekare der Welt diese gemeinsam erforschen und definieren.

(3) Wie können Schulbibliothekare das neue Fach in jedem Land einführen?

1) Typen der Lehrplaneinführung: Pflicht- oder Wahlfach

Jedes Land hat eigene feste Lehrpläne. Jeder Lehrplan baut spezifisch auf den Bedürfnissen und Rahmenbedingungen des jeweiligen Landes auf. Wenn man die Lehrpläne vieler Länder miteinander vergleicht, so gibt es viele gemeinsame Fächer, wie z.B. Sprachen, künstlerische Fächer, Mathematik, gesellschaftswissenschaftliche Fächer und Geographie, aber es bestehen auch viele Unterschiede, die die bildungspolitische Zielsetzung jedes Landes widerspiegeln. Auch wenn es sich um das gleiche Fach handelt, so besteht doch ein Unterschied, ob es als Wahl- oder Pflichtfach angeboten wird. Die verfügbaren Unterrichtsstunden können ebenso stark variieren. Je nach Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung kann der Lehrplan an die je-weiligen Anforderungen von Industrienationen und Entwicklungsländern angepaßt sein. Der Lehrplan ist ein Spiegel der Zeit. Jedes Land der Welt setzt Lehrpläne ein, die sich neben ande-ren Faktoren beim Versuch, mit der gegenwärtigen technologischen Entwicklung zurechtzu-kommen, als geeignet erweisen. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation sollten wir Bibliothekare darüber nachdenken, ob das Fach "Information und Medien", das Lehrerbiblio-thekare unterrichten, ein Wahl- oder Pflichtfach sein sollte und welcher von beiden Typen ge-eigneter erscheint.
Schließlich sollten wir uns überlegen, welche Stundenzahl angemessen ist. Alle Bibliothekare der Welt sollten versuchen, in diesen und anderen Fragen zu einem Konsens zu gelangen.

2) Inhaltlicher Umfang des Fachs "Information und Medien"

Das Fach "Information und Medien" besteht aus inhaltlichen Elementen der Bibliotheks- und Informationswissenschaft, der Unterrichtstechnologie und der Medienwissenschaft.
Inhaltliche Elemente des neuen Fachs müssen in die Informationskompetenztheorie und in Un-terrichtstheorien einfließen. Wir haben bereits spezielle Lehrplaninhalte untersucht; aus diesem Grund wollen wir die Inhaltselemente jeder Unterrichtseinheit untersuchen. In Zukunft sollen Inhalte zur Entwicklung problemlösender Fähigkeiten, d.h. Elemente der Lernorganisations-theorie, futurologische Methoden etc. in das Fach mit aufgenommen werden. Wir als die Bibliothekare der Welt sollten Interesse an der Erforschung dieser Inhaltselemente entwickeln.

3) Die Ebene der Rolle des Fachlehrers für "Information und Medien"

Der Lehrerbibliothekar und der Medienspezialist sollten zu Fachlehrern für das Fach "Infor-mation und Medien" werden.
Zunächst müssen wir Bibliothekare die Schulbibliothek oder das Medienzentrum in ein Unter-richtsinformationszentrum verwandeln. Wir, die Bibliothekare der Welt, sollten gründlich un-tersuchen, wie wir die Rolle des Lehrers für "Information und Medien" konkretisieren können und in welche Richtung sich seine Rolle entwickeln soll. Da das Fach "Information und Me-dien" akademische Elemente aus Bibliotheks-/Informationswissenschaft und Unterrichtstechno-logie enthält, muß der Lehrer für "Information und Medien" die grundlegenden Kurse beider Studienrichtungen absolviert haben. Das bedeutet, daß wir Lehrer des Fachs "Information und Medien" dafür sorgen, daß beide Disziplinen gemeinsam vertreten sind. Als typisches Beispiel sei das Zertifikat für Medienspezialisten genannt, das im Rahmen des amerikanischen Lehrer-bildungssystems vergeben wird. Die Ausbildung aller Schulbibliothekare in diesen beiden Fä-chern ist von weltweitem Interesse, denn der Lehrer für das Fach "Information und Medien" benötigt in seiner neuen Rolle beides, wenn er sie angemessen ausfüllen will.

(4) Welche Unterrichtsmethoden sollen Bibliothekare anwenden?

Wie bereits erwähnt, zielt das Fach "Information und Medien" darauf ab, Informationskompe-tenz auszubilden, die in die Lage versetzen soll, neue Information auf der Basis des eigenen bestehenden Wissens zu erwerben, alle Informationsaufgaben zu lösen und neue Information zu erstellen.
Wie können nun alle Bibliothekare der Welt Unterrichtsmethoden zur Ausbildung von Infor-mationskompetenz bei Schülern/Benutzern anwenden, die sich am Bibliothekstyp, an den zu vermittelnden Inhalten, an der Verwaltungsorganisation oder auch am Hintergrund der Schüler oder Benutzer orientieren?
Ein Beispiel für ein solches Unterrichtsmodell, der sog. "Top Four"-Ansatz, wird von Lehrer-bibliothekaren in Südkorea wie unten beschrieben angewendet.
So müssen auch hier die Bibliothekare der Welt in der Zukunft verschiedene Unterrichtsme-thoden entwickeln, die speziell den jeweiligen Rahmenbedingungen angepaßt sind, auch wenn die Kurse in aller Welt ähnliche Kernelemente beibehalten werden.

Diagramm 3: Modell für den Informationsunterricht auf der Basis des reflexiven Dialogs (sog. "Top Four"-Ansatz)

Ebene 3

Ebene 2

Soziale Aktivitäten und lebenslanges Lernen Gesellschaft

Auf der Grundlage von Information und Medien
Selbständiges Lernen Schule
Auf der Grundlage von Information und Medien

Prozeß der Informationsaktivität

  • Informationszugang, -analyse, -anwendung, -bewertung
  • Relevanzquote, Trefferquote
  • Effektivität, Effizienz

Definition der Informationsaufgabe

  • Informationsaufgabe definieren
  • Informationsbedürfnis identifizieren

Formulieren der Suchstrategie

  • Gedruckte Information (Buch, Zeitung ...)
  • Audiovisuelle Information (TV, Video ...)
  • Elektronische Kommunikation (Internet ...)
  • Empirische Information

Umsetzung der Informationssuche

  • Suchen und Finden der Informations-quellen
  • Suchen und Finden von Information in-nerhalb der Quellen

Informationszugang Informationsanalyse
Interaktion durch reflexiven Dialog
Informationsanwendung Informationsbewertung

Erstellung und Darstellen der Information

  • Information strukturieren und erstellen
  • Information darstellen (Schreiben, Photo-graphie, Video, Multimedia ...)
Verstehen und Bewerten der Information

  • Lesen, Hören und Sehen
  • Genauigkeit, Relevanz, Allseitigkeit
  • Fakten, Sichtweise, Meinung
  • Informationsauswahl, die der Aufgaben-stellung entspricht

Bibliographie, Erstellen von Mitschriften

Das in Diagramm 3 dargestellte Modell hebt die Frage nach der Lösung von Informationspro-blemen/-aufgaben hervor. Das bedeutet, daß das Modell zunächst darauf abzielt, die Informati-onsaufgabe zu definieren, um anschließend Informationszugangs-, -analyse-, -anwendungs- und -beschaffungskompetenz auf der Basis der Aufgabe zu entwickeln. In einer Informationsgesell-schaft und im Rahmen moderner Lerntheorien, insbesondere der konstruktivistischen Lerntheorie, werden problemlösendes und aufgabenorientiertes Lernen betont.
Die Schwerpunkte des Modells liegen in vier verschiedenen Fertigkeitstypen. Drei davon be-ziehen sich auf die Schüler: kreatives Denken, problemlösende (metakognitive) Fertigkeiten und ihre eigene Informationsbeschaffungs-, analyse-, -anwendungs- und -bewertungskompe-tenz. Der Rest sind didaktische Fertigkeiten, die sich an die Bibliothekare als Lehrende richten.
Das erste Kästchen ganz innen basiert auf dem sozialen Konstruktivismus im Rahmen der Lerntheorie. Die Lerntheorie des sozialen Konstruktivismus betont die auf reflexivem Dialog aufbauende Interaktion bei Lernaktivitäten, die sich zwischen Lehrenden und Lernenden und zwischen den Lernenden selbst abspielt. Damit ist gemeint, daß Schüler/Benutzer, wenn sie bei der Lösung von Informationsproblemen auf Schwierigkeiten stoßen, immer das Gespräch und die Zusammenarbeit mit anderen suchen.
Um das innere Kästchen herum gruppieren sich als zweite und dritte Stufe Vorgänge bzw. Prozesse, die sich bei der Lösung von Informationsproblemen abspielen. Die angegebenen Vorgänge und Prozesse sind dabei nicht nur als Ziele des Fachs "Information und Medien" zu verstehen, sondern sie basieren im kognitiven Bereich auch auf der Klassifikation von Unter-richtszielen, wie sie sich bei B.S. Bloom findet.
Blooms Schema besteht aus sechs Ebenen: Wissen, Verstehen, Anwendung, Analyse, Synthese und Bewertung. Die Definition der Informationsaufgabe, das Formulieren der Suchstrategie und die Umsetzung der Informationssuche in Informationszugang in Diagramm 3 korrespon-dieren mit Wissen, Verstehen und Anwendung in Blooms Taxonomie; Informationsanalyse in Diagramm 3 entspricht Blooms Analyse, Informationsanwendung der Synthese und Informati-onsbewertung der Bewertung bei Bloom.
Auf der vierten Stufe wird in Diagramm 3 die Bedeutung von Information bei selbständigem Lernen in der Schule betont. Die fünfte Stufe hebt die Bedeutung von Information bei sozialen Aktivitäten und für lebenslanges Lernen in der Gesellschaft hervor.
Die genannten fünf Stufen entsprechen Ebene 1, darüber liegen sechstens Ebene 2 und siebtens Ebene 3. Die drei Ebenen basieren auf der Unterrichtsmethode der kognitiven Kompetenz.
Die methodische Ansatz der kognitiven Kompetenz, wie er von Collins, Brown und Newman (1989) formuliert wurde, besteht aus sechs Unterrichtsmethoden. Diese sechs Methoden lassen sich in drei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe dient dazu, die Lernenden zum Erwerb einer integrierten Reihe von kognitiven und metakognitiven Fertigkeiten durch Beobachtung und unterstützter Übung anzuleiten. Die zweite Gruppe soll den Lernenden dabei helfen, ihre eige-nen Problemlösestrategien in den Griff zu bekommen. Die letzte Gruppe soll die Lernenden zur Eigenständigkeit und zum selbständigen Formulieren des Problems anregen. Die erste Ebene in Diagramm 3 entspricht der ersten Gruppe, die zweite Ebene der zweiten Gruppe und die dritte Ebene der letzten Gruppe des Modells der kognitiven Kompetenz.
Es ist wichtig, daß sich alle Bibliothekare der Welt mit der Untersuchung von Unterrichtsme-thoden beschäftigen.

(5) Welchen Weg soll die Lehrplantheorie einschlagen?

Das Fach "Information und Medien" schließt akademische Elemente der Bibliotheks- und In-formationswissenschaft sowie der Unterrichtstechnologie mit ein. Beide sind in die Informati-onskompetenztheorie und entsprechende Unterrichtstheorien eingebettet. Bei der Beschäfti-gung mit dem Fach "Information und Medien" sollten wir uns eher um einen "integrierten" Forschungsansatz auf der Basis der Bibliotheks- und Informationswissenschaft einerseits und der Unterrichtstechnologie andererseits bemühen, und weniger um eine "kombinierte" For-schung.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Fragen sollte allen Schulbibliothekaren weltweit ein Anliegen sein.

(6) Die Einrichtung einer IFLA-Abteilung "Benutzer und Information" oder einer IFLA-Sek-tion "Erforschung von Informations- und Medienlehrplänen"

Um Forschung und Entwicklung im Fach "Information und Medien" und Benutzerprogramme voranzutreiben, müssen wir eine IFLA-Abteilung "Benutzer und Information" oder eine IFLA-Sektion "Erforschung von Informations- und Medienlehrplänen" einrichten.
Durch eine solche Organisation können alle Bibliothekare der Welt in der Erforschung dieser Fragen zusammenarbeiten. Durch das regelmäßige jährliche Treffen können wir eingehende Forschung im Fach "Information und Medien", zur Frage der Benutzeraktivitäten und zur Entwicklung von Bibliotheken betreiben. Insbesondere können wir Charakteristika, Ziele, In-halte, praktische Anwendungsbeispiele, Lehr- und Lernmethoden erforschen und das Fach als solches bewerten.
Diese Einrichtung wäre damit die einzige benutzerorientierte und -zentrierte Abteilung oder Sektion für Benutzerschulung/-aktivitäten der IFLA. Das Wort "Benutzer" an sich gewinnt in der modernen Bibliothekswelt zunehmend an Bedeutung.
Wir müssen zusammen mit den Benutzern vorwärtsgehen, für die Benutzer da sein und uns auf die Benutzer zubewegen.
Dieser Punkt ist für alle Bibliothekare der Welt von Interesse.

5. Schlußfolgerungen und Vorschläge

Der Wandel, der vor uns liegt, ist nicht nur der Übergang ins 21. Jahrhundert, sondern eine noch viel größere Veränderung in der Geschichte menschlicher Zivilisation. Wir wissen aus der Geschichte, daß ein Einzelner, eine Gesellschaft oder eine Nation, die nicht dauerhaft in der Lage sind, die Herausforderungen der Industriegesellschaft zu bewältigen, in ihrer Entwicklung zurückfallen.
Die rapide voranschreitende Informationsgesellschaft stellt eine weitere Zivilisationsstufe nach der bäuerlichen und der Industriegesellschaft dar, an die wir uns zwingend anpassen müssen.
Mehr als je zuvor wird jetzt die intellektuelle Kreativität der Menschen zum entscheidenden Prüfstein, wenn es darum geht, denZusammenfassung Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit dem Thema "Information und Medien", ein Lehrplan, den Schulbibliothekare S
Information, Wissen und Einfallsreichtum sind heute die treibenden Kräfte bei der Entwicklung eines Landes. Darum kann man sicher sagen, daß die Entwicklung eines Landes hiervon be-stimmt wird.
Welchen Auftrag hat der Bibliothekar, insbesondere der Schulbibliothekar, angesichts solcher Zeiten? Wir müssen es uns zum Ziel setzen, Informationskompetenz zu vermitteln und die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die den Erfolg in einem solchen Umfeld garantieren. Die-ser Erfolg wird sich durch die Entwicklung intellektueller Kreativität bei Schülern einstellen, die sie durch die Vermittlung entsprechender Fertigkeiten im Schulbibliotheksmedienzentrum erlangen. Das Informationszentrum muß ein Konzept entwickeln, das diese Fertigkeiten för-dert.
Entwicklungsländer auf der Basis einer Industriegesellschaft werden Entwicklungsländer blei-ben, die nur die industrielle Stufe erreichen, da ihnen die kreative und analytische Informati-onskompetenz fehlt, die zur Ausbildung einer entwickelten Informationsgesellschaft notwendig wären. Industrialisierung und Informationalisierung müssen also Hand in Hand gehen. Wie man in Entwicklungsländern sehen kann, gewinnt die Ausbildung von Informationskompetenz zu-nehmend an Bedeutung. In Industriestaaten ist Informationskompetenz eine Voraussetzung stetiger Fortentwicklung.
Die Zeiten erfordern es und machen es uns zur Pflicht, solche Kompetenzen auszubilden.
Mit Blick auf den Informationsdienst von Bibliotheken müssen wir Informationsschulung der Informationsbereitstellung entgegensetzen, da ersteres den Anforderungen der Gegenwart bes-ser entspricht. Wir Bibliothekare müssen unsere Jahrhundertaufgabe erkennen.
Wir müssen uns nicht nur um die Entwicklung unserer eigenen Länder bemühen, sondern um die Entwicklung der ganzen Welt.
Vor diesem Hintergrund fordere ich alle Bibliothekare, die hier aus der ganzen Welt versam-melt sind, auf, sich nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer für die Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz stark zu machen. Setzen Sie sich für die Einführung des Fachs "Information und Medien" ein, damit Benutzer oder Schüler Informationskompetenz in der Bibliothek entwickeln, insbesondere in den Schulbibliotheken Ihrer Länder, und ihre Fertigkei-ten innerhalb und außerhalb der Bibliothek zum Einsatz bringen.

Literaturangaben

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  2. AASL & AECT. INFORMATION POWER: Guidelines for School Library Media Programs. Chicago and London, 1988.
  3. A. Collins, J.S. Brown, S.E. Newman. "Cognitive Apprenticeship: Teaching the Crafts of Reading, Writing, and Mathematics." In: L.B. Resnick (ed.), Knowing, Learning, and Instruction: Essays in Honor of Robert Glaser (pp. 453-494). Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum.
  4. Betty P. Cleaver. "Thinking about Information: Skills for Lifelong Learning." School Library Media Quarterly, Vol. 16, No. 1 (Fall 1987), pp. 29-31.
  5. Carol C. Kuhlthau. "An Emerging Theory of Library Instruction." SLMQ, Vol. 16, No. 1 (Fall 1987), pp. 23-27.
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  11. M.B. Eisenberg & R.E. Berkowitz. "The Big Six Skills Examples." http://ericir.syr.edu/big6/b6examp.html
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  16. Yongchul Kim, Myungshik Ham, Byungki Lee, Kiho Song, Hyunju Park. Information and Media (textbook). Korea: Daehan textbook co, Ltd., 1996.

Anhang

Fragebögen

(1) Fragebögen

Schreiben Sie bitte Ihre Meinung.
Ab dem nächsten Jahr können die Anfangsklassen sich beliebige Fächer aus folgender Auswahl aussuchen: Logik, Pädagogik, Philosophie, Information und Medien. Wenn Sie in der Anfangsklasse sind, welches Fach möchten Sie wählen?
Kreuzen Sie das gewünschte Fach an.

    Keum-ok Girls' Public High School: Logik ( ), Information und Medien ( )
    Daeyoung Public High School: Logik ( ), Pädagogik ( ), Philosophie ( ), Information und Medien ( )

Begründung:
(Geben Sie ganz offen Ihre eigenen Gründe an, was Sie gegenüber dem gewählten Fach emp-finden oder warum es nützlich sein könnte) - Bitte geben Sie eine kurze Antwort.

(2) Ergebnisse: Keum-ok Girls' Public High School

	1. Datum: 27.09.1997
	2. Statistik: Erste und zweite Klasse, Gesamt

Klasse
Fach	Erste Klasse
(Gesamt 512)	Zweite Klasse
(Gesamt 463)
Logik	198 (39%)	102 (22%)
Information und Medien	314 (61%)	361 (78%)

3. Spezielle Statistik der ersten Klasse, aufgegliedert nach einzelnen Klassen

Klasse
Fach		Ge-samt	1	2	3	4	5	6	7	8	9	10
		512	(49)	(48)	(50)	(43)	(49)	(56)	(47)	(58)	(54)	(58)

Logik		198 39%	17 35%	24 50%	16 32%	21 49%	19 39%	27 48%	19 40%	19 33%	14 26%	22 38%

Information 	314 61%	32 65%	24 50%	34 68%	22 51%	30 61%	29 52%	28 60%	39 67%	40 74%	36 62%
und Medien

4. Spezielle Statistik der zweiten Klasse, aufgegliedert nach einzelnen Klassen

Klasse
Fach		Ge-samt	1	2	3	4	5	6	7	8	9	10
		463	(41)	(41)	(41)	(55)	(54)	(51)	(53)	(45)	(37)	(45)

Logik		102 22%	15 37%	12 29%	8 20%	5 9%	5 9%	6 12%	10 19%	17 38%	7 19%	17 38%

Information	361 78%	26 63%	29 71%	33 80%	50 91%	49 91%	45 88%	43 71%	28 62%	30 81%	28 62%
und Medien
(3) Ergebnisse: Daeyoung Public High School
	1. Datum: 15.10.1997
	2. Schülergruppen

Klasse
Geschlecht	Erste Klasse	Zweite Klasse	Gesamt
Männlich	145		143		288
Weiblich	398		361		759
Gesamt		543		504		1047

	3. Gewählte Fächer

Klasse	Erste Klasse	Zweite Klasse		
Fach		Männlich	Weiblich	Männlich	Weiblich	Gesamt	Prozent %	
Logik		30(21)		52(13)		14(10)		58(16)		154	15
Pädagogik	10(7)		41(10)		12(8)		43(12)		106	10
Philosophie	34(23)		91(23)		31(22)		67(19)		223	21
Information 	71(49)		214(54)		86(60)		193(54)		564	54
und Medien
Gesamt		145(100)	398(100)	143(100)	361(100)	1047	100