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To Bangkok Conference programme

65th IFLA Council and General
Conference

Bangkok, Thailand,
August 20 - August 28, 1999


Code Number: 098-131-G
Division Number: IV
Professional Group: Cataloguing
Joint Meeting with: -
Meeting Number: 131
Simultaneous Interpretation:   No

Leitlinien für Bildschirmanzeigen im OPAC

Martha M. Yee
UCLA Film and Television Archive
Los Angeles, California
USA


Paper

Hintergrund

Seit den frühen 88er Jahren sind verschiedene OPAC-Studien gemacht worden. Die OPAC-Entwicklung ist jedoch von Systementwicklern und von Bibliothekaren aus dem EDV-Bereich sowie den Benutzungs- und Buchbearbeitungsabteilungen gemacht worden; diese waren nicht notwendigerweise an Benutzerbedürfnissen orientiert.
Bestehende OPACs zeigen z.B. Unterschiede in Umfang und Komplexität ihrer Funktionalität, in Terminologie und Hilfefunktionen.
Viele Bibliothekare haben ihren eigenen OPAC installiert, doch besteht Bedarf, in Form von Leitlinien und Empfehlungen einen Praxisband zusammenzustellen, um Bibliotheken Hilfestellung zu geben, ihren OPAC zu gestalten oder neu zu gestalten.

Benutzerkreis

Die Geschichte der OPACs hat sich von zentralisierten Systemen, die von Systementwicklern kontrolliert wurden, zu zunehmend verteilten und benutzerorienten Systemen entwickelt. Diese benutzerorientierten Systeme bürden den Bibliothekaren, die diese Systeme kaufen, die Last einer effektiven OPAC-Gestaltung auf. Trotzdem gibt es noch eine Reihe von Gebieten, in denen schlechtes Systemdesign Bibliothekare daran hindert, optimale Benutzerorientierung zu erreichen. So richten sich diese Empfehlungen sowohl an Bibliothekare, die OPAC-Software an Benutzerbedürfnisse anpassen müssen, wie auch an Hersteller und Lieferanten.

Geschichte des Projekts

Während der IFLA-Tagung 1997 in Kopenhagen wurde die Projektgruppe für OPAC-Anzeigen gegründet. Man kam überein, daß die Mitglieder dieser Gruppe aus den Sektionen Bibliographie, Katalogisierung und Klassifikation und Indexieren der Division of Bibliographic Control und der Sektion Informationstechnologie kommen müßten.
Kommentatoren sind aus einer Reihe von Sektionen und Roundtables eingeladen.

Das Ziel dieses Projektes ist es, Praxis-Empfehlungen für OPAC-Anzeigen zu machen. Die Gestaltung von WWW-Seiten und anderen Multimedia-Produkten, GUI-basierten Schnittstellen und Z39.50-Schnittstellen müssen dabei berücksichtigt werden.

Anwendungsbereich

Wie oben erwähnt, sollen die Leitlinien alle Katalogarten einbeziehen, einschließlich Web-basierte Kataloge, GUI-basierte und Z39.50-Schnittstellen. Die Richtilinien sind vorrangig für die Anzeige von Katalogisierungsinformationen gedacht (und nicht für Benutzung, Akzession und technische Buchbearbeitung). Jedoch werden auch hierzu allgemeine Aussagen gemacht, soweit sie für den Benutzer von Bedeutung sind. Die Leitlinien versuchen auch nicht, Hilfebildschirme, Suchstrategien und Befehlsfunktionen einzubeziehen. Infolgedessen beziehen sich die Leitlinien nicht direkt auf den Unterschied zwischen menu-gesteuertem Zugriff (wie dies in GUI und Web Schnittstellen üblich ist) und befehlsgesteuerten Zugriff (auf diese Weise oft in GUI und Web nicht möglich). Man muß sich jedoch darüber im klaren sein, daß im menu-gesteuerten Zugriff der Benutzer bedeutend mehr Bildschirme durchblättern muß, um Resultate zu erhalten als in befehlsgesteuerten Systemen, und jeder Bildschirminhalt bedeutet eine Anzeige.

Es ist beabsichtigt, eine Reihe von Standardanzeigen zu empfehlen, d.h. es sollen Merkale definiert werden, die dem Benutzer als Grundeinstellung angeboten werden, soweit dieser nicht andere Optionen gewählt hat; das gilt auch für Benutzer, die ohne weitere Instruktionen suchen wollen. Es ist nicht beabsichtigt, die Kreativität von Systemdesignern einzuschränken, die weitere Optionen (über die Standardanzeigen hinaus) für fortgeschrittene Benutzer anbieten möchten; fortschrittene Benutzer sind solche, die Zeit investieren wollen, um komplexere Strategien zu lernen.
Die Projektgruppe ist sich der Tatsache bewußt, daß viele bestehende Systeme nicht in der Lage sind, diese Leitlinien zu befolgen. Wir hoffen jedoch, daß diese Systeme versuchen werden, den Empfehlungen zu folgen, wenn sie neue Versionen ihrer Software entwickeln.

Organisation

Die Leitlinien teilen sich in Grundprinzipien und Empfehlungen. Die Grundprinzipien sind generelle Aussagen zum Ziel der Leitlinien und sollen angewendet werden, wenn spezifische Empfehlungen bestimmte Fragestellungen nicht abdecken. Die Grundprinzipien stellen den Kontext her und sind logische Grundlage der Empfehlungen. Die Empfehlungen sind eine detaillierte Erweiterung der Grundprinzipien hin zur eigentlichen Praxis. Man könnte sagen, daß die Grundprinzipien das "Warum" darstellen und die Empfehlungen das "Wie".

Die Anordung der Grundprinzipien basiert auf allgemeinen Feststellungen, wobei die allgemeinen Grundprinzipien zuerst genannt sind, die spezifischeren zuletzt; die Grundprinzipien zur Anzeige von Ansetzungsformen gehen im allgemeinen denen der bibliographischen Beschreibung voraus. Die Grundprinzipien hätten in ganz unterschiedlicher Weise angeordnet werden können. Als man versuchte, sie zu klassifizieren, fand man es etwas schwierig, einen Satz von Kategorien zusammenzustellen, der nicht mit Querverweisen durchsetzt sind. Es wurde jedoch erkannt, daß es unter bestimmten Bedingungen nützlich sein kann, bestimmte Gruppen unterschiedlich zusammenzustellen, abhängig vom jeweiligen Informationsbedarf.

Die Empfehlungen basieren auf den vier wesentlichen Suchstrategien, die Benutzer in Bibliothekskatalogen anwenden:

  1. Eine Suche nach einem Werk eines bestimmten Verfassers, Komponisten, Choreographen etc, oder einer Körperschaft.
  2. Eine Suche nach einem bestimmten Werk.
  3. Eine Suche nach einem bestimmten Thema oder nach einem bestimmten Form- und Gattungbegriff
  4. Eine Suche nach Werken in einem bestimmten Wissenschaftsfach.

Man war der Meinung, daß für jede dieser Suchstrategien unterschiedliche Anzeigen gebraucht werden. Infolgedessen wird mit einigen allgemeinen Empfehlungen begonnen, die auf alle Suchstrategien zutreffen und anschließend werden spezifische Empfehlungen gegeben, die nur auf bestimmte Sucheinstiege zutreffen.

Innerhalb der vier Hauptsuchstrategien sind die Leitlinien nach Sucharten angeordnet, die vorhanden sein könnten. Wir haben wenigstens vier Sucharten in bestehenden OPACs identifiziert:

    'Stichwortsuche innerhalb von Ansetzungsformen', bei der der Benutzer Stichwörter eingibt, die das System unabhängig von der Reihenfolge sucht.

    'Exakte Anfangssuche - von links nach rechts', bei der der Benutzer einen Zeichenstring eingibt, den das System in der genauen Reihenfolge, die der Benutzer eingegeben hat, in den Eintragungen sucht, wobei das erste Wort der Suche mit dem ersten Wort der Ansetzungsform abgeglichen wird.

    'Phrasensuche' bei der der Benutzer einen Zeichenstring eingibt, den das System in den Ansetzungsformen und anderen Felder des bibliographischen Satzes sucht in der genauen Reihenfolge, die der Benutzer vorgegeben hat, ohne Rücksicht auf die ersten Worte des Feldes oder der Ansetzungsform.

    'Stichwortsuche innerhalb des Satzes', bei der der Benutzer Stichwörter eingibt, die das System ohne Rücksicht auf die Reihenfolge in einem bibliographischen Satzes, mit allen Wörtern in bestimmten Feldgruppen eines Satzes oder mit allen Titelfeldern abgleicht.

Diese Leitlinien sollen nicht Fragestellungen von idealen Suchstrategien beantworten, die in OPACs möglich sein müssen. Diese Suchtypen sind hier lediglich definiert, weil die Anzeigen, die dem Benutzer zur Verfügung stehen, oft vom Suchtyp abhängen. Wenn z.B. eine 'Stichwortsuche innerhalb des Satzes' gemacht wird, sind Anzeigen von Ansetzungsformen nicht möglich, da die Sucheergebnisse auch aus einem Feld entstehen können, das keine Ansetzungsform ist, oder es könnten in mehrern Feldern von Ansetzungsformen Treffer erzielt werden.

Zu beachten ist ebenfalls, daß - obwohl diese Leitlinien sich nicht direkt auf Suche beziehen - wir empfehlen, daß Suchentscheidungen im Zusammenhang mit Anzeigeentscheidungen gemacht werden sollten und vice versa. Wir möchten die Situation vermeiden, daß ein Datenelement, das suchbar gemacht wurde, nicht in der Anzeige erscheint.

Grundprinzipien

Grundprinzip 1, Ziele des Katalogs
Grundprinzip 2, Das Prinzip von Ansetzungsformen
Grundprinzip 3, Gehe von großen Trefferzahlen aus
Grundprinzip 4, Zeige an, was gesucht wurde
Grundprinzip 5, Lege den Schwerpunkt der Suchanzeige auf Verfasser, Werk und Schlagwort
Grundprinzip 6, Behandle Anzeige, Sortierung und Indexierung als getrennte und unabhängige Funktionen
Grundprinzip 7, Integriere Verweisungen in die Anzeige
Grundprinzip 8, Beachte Sortierelemente
Grundprinzip 9, Zeige Unterfelder in der Reihenfolge an, wie sie vom Katalogisierer vorgegeben sind
Grundprinzip 10, Beachte ordnende Indikatoren und Symbole
Grundprinzip 11, Sorge für kompakte Übersichtsanzeigen
Grundprinzip 12, Sorge für logische Kurzdarstellung
Grundprinzip 13, Sorge für logisches Sortieren
Grundprinzip 14, Bewahre den Zusammenhang zwischen einer Ansetzungsform und zugehörigen bibliographischen Datensätzen
Grundprinzip 15, Trunkiere keine Ansetzungsformen
Grundprinzip 16, Zeige Werke über einen Autor oder ein Werk an, oder solche, die sich auf ein bestimmtes Werk beziehen
Grundprinzip 17, Zeige Werke über einen bestimmten Form- oder Gattungsbegriff
Grundprinzip 18, Zeige Zeitschriften an, die den Titel geändert haben
Grundprinzip 19, Zeige hierarchische Beziehungen zwischen Hauptansetzungsformen und ihren Unterschlagworten an
Grundprinzip 20, Zeige die hierarchische Beziehung zwischen einer Körperschaft und ihrer Abteilung an
Grundprinzip 21, Zeige die hierarchische Beziehung zwischen einem Werk und seinen Teilen an
Grundprinzip 22, Zeige die hierarchische Beziehung zwischen der Klassifikationsnummer und der gesamten Klassifikation an
Grundprinzip 23, Vermeide Wiederholungen
Grundprinzip 24, Hebe die gefundenen Begriffe hervor
Grundprinzip 25, ISBD ist eine internationale Standardanzeige
Grundprinzip 26, Zeige standardmäßig einen gefundenen Datensatz voll an
Grundprinzip 27, Gestalte den OPAC so, daß seine Charakteristka den Erwartungen des Hauptnutzers entsprechen
Grundprinzip 28, Ermögliche die Anzeige im MARC-Format
Grundprinzip 29, Dupliziere keine Sätze aus Anzeigegründen
Grundprinzip 30, Unterstütze internationale Standards für die Anzeige von Diakritika, Sonderzeichen, nichtlateinischer Schrift und unterschiedlichen Laufrichtungen von Schriften

Berücksichtigte Internationale Standards

Paris Principles (1)
ISBDs (2)
AACR2R (3)
Functional requirements for bibliographic records (4)
MARC21 (5)
UNIMARC (6)
Guidelines for authority and reference entries (7)
Guidelines for subject authority and reference entries (8)

Fehlende Standards

Anzeige des MARC-Feldes 856 (URL)

Bislang gibt es keine Standardanzeigen für die ziemlich komplexe Information, die im MARC21 856-Feld (universal resource locator information) gefunden werden kann. MARC21 schreibt keine Anzeigekonstanten in diesem Feld vor, und auch in AACR2r ist eine adäquate Anzeige dieser Information nicht angesprochen.

Anzeige von genormten LC-Unterschlagwörtern

Die Kongreßbibliothek hat kürzlich damit begonnen, Normdatensätze für Unterschlagwörter zu liefern, die bei allen Schlagwörtern benutzt werden können ("free floating" - seit Februar 1999;
see: http://lcweb.loc.gov/catdir/cpso/subdauth.html). Bislang sind noch keine Standardanzeigen für diese Sätze entwickelt worden.

Anzeige von Beispielen von und Werken über bestimmte Form- und Gattungsbegriffe

Mit der Zeit haben sich eine Reihe unterschiedlicher Praktiken bei den Schlagwörtern der Library of Congress entwickelt, um Pärchen von Ansetzungsformen für bestimmte Form- und Gattungsbegriffe im Gegensatz zu Werken über bestimmte Form- und Gattungsbegriffe darzustellen.

Gebräuchliche Modelle:
Form- und Gattungsbegriffs im Singular (über) / Plural (Beispiele von) (Beispiel: Opera/Operas); Ansetzungsformen mit Hinweisen auf den Anwendungsbereich und Siehe-Verweisungen von Operas--History und criticism to Opera.
Form- und Gattungsbegriffe (Beispiele von) mit Unterschlagwörtern (Werke über) (Beispiel: Gangster films--History and criticism); hier wird keine explizite Verknüpfung gemacht; es wird erwartet, daß den Benutzern die überall benutzbaren Unterschlagwörter unter der Ansetzungsform selbst auffallen.
Form- und Gattungsbegriff für beide Bespiele 'von und Werke über' (Beispiel: Computer war games)

Ohne gebräuchliche Standardisierung ist es schwierig, eine effektive Anzeigeform für diese Pärchen von Ansetzungsformen zu empfehlen.

Unstimmigkeiten

Sollte sich die standardmäßige Einordung unter Schlagwörtern an der Haupteintragung oder am Datum orientieren?

In naturwissenschaftlichen und technischen Bibliotheken, wo Ausgaben häufig aktualisiert werden, wird nach Meinung einiger Leute die Einordnung nach Datum zu bevorzugen sein. Diese Anordnung von Werken widerspricht jedoch den Zielen des Katalogs und sollte deshalb nicht in allgemeinen und geisteswissenschaftlichen Bibliotheken angewendet werden. In allen Fällen sollte die nicht standardmäßig gewählte Anordnung dem Nutzer als Option angeboten werden, um das Suchergebnis zu ordnen.

Sollte die Standardanzeige für einen einzigen Eintrag auf bestimmte Felder gekürzt werden?

Dies wird selbst für Kinderbibliotheken empfohlen (wo es gängige Praxis ist, die Computer Anzeigen willkürlich kürzen zu lassen). Das Problem ist es, daß das MARC-Format dem Katalogisierer nicht den Hinweis erlaubt wie entweder "WICHTIG - zeige immer an, selbst für Kinder" oder "Kein Anzeigebedarf für Kinder". Daher wird sehr empfohlen, daß Kinderbibiotheken oder andere, die keine volle Anzeige haben wollen, wie sie in großen wissenschaftlichen Bibliotheken üblich ist (von denen auch die Fremddaten stammen), Personal einsetzen, um ihre Spezifikationen anzubringen, bevor sie willkürlich Felder durch einen EDV-Algorithmus abschneiden lassen. Natürlich sollte eine Kurzanzeige in einer solchen Bibliothek eine Option sein, die vom Benutzer ausgewählt werden kann bei jeder Anfrage oder für die gesamte Sitzung. Es ist jedoch gefährlich, dies dem Benutzer standardmäßig anzubieten, da wichtige Informationen (auch für Kinder und ihre Eltern) in Feldern stehen, die bei einer Kurzanzeige entfallen.

Sollte das Prinzip von Ordnungsgruppen befolgt werden?

Wir empfehlen, daß wenn Ansetzungsformen nach Ordnungsgruppen unterteilt werden, die Anzeige sich an der Art der ersten Gruppe orientieren sollte. Die zweite Gruppe der Ansetzungsform sollte nur herangezogen werden, um Ansetzungsformen ordnen zu können, die mit derselben Art der ersten Gruppe beginnen. Beispiele für Ansetzungsformen mit unterteilten Ordnungsgruppen sind a) Name oder Schlagwort mit Unterschlagwörtern; b) eine untergeordnete Körperschaft, die unter der übergeordneten Körperschaft angesetzt wird; c) ein Einheitssachtitel für eine Zeitschrift mit Ordnungshilfe; oder d) ein Teil eines Werks, das unter dem Werk als Ganzem eingetragen wird.

BEISPIELE:

Anzeigen, die dem Prinzip der Ordnungsgruppen folgen, stehen im Unterschied zu solchen, die dies nicht tun. Zu beachten ist, daß in allen diesen Beispielen, in einem Bibliothekskatalog jeglicher Größe, es viel mehr Ansetzungsformen als im dargestellten Beispiel mit unterschiedlichen Ansetzungsformen gibt, die der Benutzer eigentlich zusammen sehen muß. Auch in den Anzeigen darunter muß man annehmen, daß es möglich ist, alle Ausgaben eines bestimmten Werkes (wie z.B. Homer's Iliad) beim Eingangsbildschirm auf einer Zeile komprimiert anzuzeigen, indem man den Einheitssachtitel benutzt; die einzelnen Ausgaben werden erst angezeigt, indem man die entsprechende Zeile auswählt. Viele bestehende Systeme sind da zur Zeit noch nicht in der Lage.

Beispiel 1, Anzeige der Ansetzungsform nach einer Schlagwortsuche unter Homer

1A SCHLECHT (Anzeige folgt nicht dem Prinzip von Ordnungsgruppen)

    Homer, Anne.
    Homer. Carmina minora.
    Homer, Davis A.
    Homer-Dixon, Thomas F.
    Homer, Frederic A.
    Homer. Iliad.
    Homer, Joy, 1915-
    Homer. Odyssey.
    Homer, Winslow, 1836-1910.

1B BESSER (Anzeige folgt dem Prinzip der Ordnungsgruppen):

    Homer.
      Carmina minora.
      Iliad.
      Odyssey.
    Homer, Anne.
    Homer, Davis A.
    Homer, Frederic A.
    Homer, Joy, 1915-
    Homer, Winslow, 1836-1910.
    Homer-Dixon, Thomas F.

Beispiel 2, Anzeig von Zeitschriftentiteln

2B SCHLECHT (Anzeige folgt nicht dem Prinzip von Ordnungsgruppen):

  1. Health advocate.
  2. Health alert.
  3. Health (Canberra, Australia)
  4. Health care costs.
  5. Health care management review.
  6. Health (Chicago, Ill.)
  7. Health cost review.
  8. Health (New York, N.Y. : 1981)
  9. Health news.
  10. Health reports.
  11. Health (San Francisco, Calif.)

2B BESSER (Anzeige folgt dem Prinzip von Ordnungsgruppen):

  1. Health (Canberra, A.C.T.)
  2. Health (Chicago, Ill.)
  3. Health (New York, N.Y. : 1981)
  4. Health (San Francisco, Calif.)
  5. Health advocate.
  6. Health alert.
  7. Health care costs.
  8. Health care management review.
  9. Health cost review.
  10. Health news.
  11. Health reports.

Beispiel 3, Anzeige von Schlagwörtern

3B SCHLECHT (Anzeige folgt nicht dem Prinzip von Ordnungsgruppen):

Zeilenanz.Begriff:Trefferzahl:
[die für Selektion zur
Verfügung steht]
1.Power lawn mowers1
2.Power (Mechanics) 102
3.Power (Mechanics)--Congresses108
4.Power (Mechanics)--Dictionaries8
5.Power of attorney15
6.Power (Philosophy) 300
7.Power (Philosophy)--History4
8.Power presses9
9. Power (Social sciences) 226

3B BESSER (Anzeige folgt dem Prinzip von Ordnungsgruppen):

Zeilenanz.Begriff:Trefferzahl:
[die für Selektion zur
Verfügung steht]
1. Power (Mechanics) 102
2. Power (Mechanics)--Congresses108
3. Power (Mechanics)--Dictionaries8
4. Power (Philosophy) 300
5. Power (Philosophy)--History4
6. Power (Social sciences) 226
7. Power lawn mowers1
8. Power of attorney15
9. Power presses9

Sollte dem Katalogbenutzer überraschender Mehrwert geboten werden, indem auch 'Werke über' angezeigt werden, wenn dieser nach einem bestimmten Werk oder nach Werken von einem bestimmten Autor gesucht hat?

Die Leitlinien empfehlen dies in der Annahme, es sei besser, so viele Wege in den Katalog zu zeigen wie möglich. Wenn man dies macht, ist es unerläßlich, daß zwei Kategorien unterschieden werden, damit der Benutzer leicht auswählen kann, ob er die Werke über sehen will oder nicht, je nach den augenblicklichen Bedürfnissen und Interessen.

Sollte dem Benutzer Standort- und Format-Informationen im ersten Übersichtsschirm zum bibliographischen Satz angezeigt werden in einem Umfeld, in dem immer mehr unterschiedliche Standorte und Formate zu einem bibliographischen Satz angeboten werden?

Wenn es möglich ist, Standort- und Format-Information auf dem Eingangsbildschirm anzuzeigen, kann dies für den Benutzer, der weiß was er will und der sich nur schnell eine Signatur aufnotieren will, hilfreich sein. Diese Vorgehensweise erspart es ihm, viele weitere Anfragen zu stellen. Je komplexer allerdings Standorte und Formate durch eine Aufnahme dargestellt werden, umso schwieriger wird es, alle diese Informationen klar und übersichtlich in einem Eingangsbildschirm anzuzeigen, wo unter Umständen tausende von Treffern zusammengefaßt werden. Wenn z.B. Exemplare eines bestimmten Buchs sich in Magazinen befinden, die Signaturen haben, andere in weit entfernten Speichern mit Strichcodes und weitere als elektronische Ressourcen über Internet unter URL's verfügbar sind; wie kann man diese Angaben in einem Übersichtsbildschirm in einer oder zwei Zeilen unterbringen, aus denen gleichzeitig auch die Ausgabe und physische Form hervorgehen muß?

Der Wert von "Werktiteln"

In Ländern und Bibliotheken, die Werktitel gebrauchen (manchmal auch als Hauptansetzungsformen bekannt), ist es möglich, das zweite Katalogziel in einer OPAC-Anzeige zu erfüllen, nämlich in einer Gruppe physische Formen einer Ausdrucksform eines bestimmten Werks anzuzeigen, in einer weiteren Gruppe Werke, die mit diesem Werk in Beziehung stehen und in einer dritten Gruppe Werke über das fragliche Werk. Dies ermöglicht elegante komprimierte Anzeigen aller Aufnahmen, die das Werk auf unterschiedliche Weisen wiedergeben, so daß Mehrfachausgaben schnell und konzis dem interessierten Benutzer angezeigt werden. Damit kann der Benutzer effizient in der Anzeige navigieren und schnell entscheiden, welche der obigen Kategorien des Exemplars ihn interessieren und welche nicht. Diese Anzeigen eines Werks können dem Benutzer verfügbar gemacht werden, der auf das Werk durch eine beliebige Suche stößt, sei es durch eine Autorensuche, eine Werksuche, eine Schlagwort- oder Klassifikationssuche.

Unglücklicherweise sind selbst in Ländern und Bibliotheken, die Werktitel benutzen, viele Kataloge in Unordnung, da keine adäquate Normierung stattgefunden hat. Die Option, einen Einheitssachtitel als Werktitel zu nutzen, ist nicht auf alle Arten von Werken angewandt worden, die in verschiedenen Materialformen vorliegen; z.B. kann dies auf Musik- und Rechtsmaterial eingeschränkt. Es ist gut möglich, daß hier eine Huhn-Ei-Situation vorliegt. Das Systemdesign hat bislang den Gebrauch von Werktitel nicht unterstützt, um die Recherche für OPAC-Benutzer einfacher zu gestalten; infolgedessen haben Katalogisierer und Manager den Blick für den Wert von Werktiteln verloren und unterstützen diese durch entsprechende Ressourcen nicht mehr. Würden die Systeme diese übergeordnete Werkanzeige unterstützen, was in diesem Dokument empfohlen wird, so würden Fehler in bestehenden Katalogen schneller auffindbar und mit der Zeit behebbar sein.

Wieviel kann international generalisiert werden?

In vielen Ländern und Bibliotheken werden formal keine Werktitel bestimmt. Viele Länder und Bibliotheken benutzen keine Schlagwörter; bei denen, die es tun, verwenden viele keine Unterbegriffe, oder diese haben keine Strukturen mit Beziehungen zwischen Registereintragungen wie siehe- und siehe-auch-Verweisungen. Viele Länder und Bibliotheken bestimmen keine Einheitssachtitel mit Ordnungshilfen. Unser Ansatz ist es, die ideale Anzeige für Länder und/oder Bibliotheken zu beschreiben, die diese Dinge tun, mit einer Anmerkung und Warnung versehen in Fällen, in denen bekannt ist, daß diese Praxis nicht universell ist.

Fußnoten

  1. Report. International Conference on Cataloguing Principles, 1961, Paris. Hamden, Conn.: reprinted and published on behalf of IFLA by Archon Books, c1963, 1969.
    Statement of principles. International Conference on Cataloguing Principles, 1961, Paris. Annotated ed. with commentary and examples by Eva Verona. London: IFLA Committee on Cataloguing, 1971.

  2. ISBD(A): International Standard Bibliographic Description for older monographic publications (antiquarian). 2nd rev. ed. Munich ; New York: K.G.Saur, 1991.
    ISBD(CM): International Standard Bibliographic Description for cartographic materials. rev. ed. London: IFLA Universal Bibliographic Control and International MARC Programme, 1987.
    ISBD(ER): International Standard Bibliographic Description for electronic resources. Munich: K.G. Saur, 1997.
    ISBD(G): general International Standard Bibliographic Description. annotated text, rev. ed. Munich; New York: K.G. Saur, 1992.
    ISBD(M): International Standard Bibliographic Description for monographic publications. rev ed. London: IFLA Universal Bibliographic Control and International MARC Programme, 1987.
    ISBD(NBM): International Standard Bibliographic Description for non-book materials. rev. ed. London: IFLA Universal Bibliographic Control and International MARC Programme, 1987.
    ISBD(PM): International Standard Bibliographic Description for printed music. 2nd rev. ed. New York: K.G. Saur, 1991.
    ISBD(S): International Standard Bibliographic Description for serials. rev ed. London: IFLA Universal Bibliographic Control and International MARC Programme, 1988.

  3. Anglo-American cataloguing rules. 2nd ed. 1998 rev. Ottawa; Chicago: Canadian Library Association; American Library Association, 1998.

  4. Functional requirements for bibliographic records. Munich: K.G. Saur, 1998.

  5. SMARC format for bibliographic data, including guidelines for content designation. 1994 ed. Washington, D.C.: Library of Congress Cataloging Distribution Service, 1994-
    USMARC format for authority data, including guidelines for content designation. 1993 ed. Washington, D.C.: Library of Congress Cataloging Distribution Service, 1993-
    USMARC format for holdings data, including guidelines for content designation. Washington, D.C.: Library of Congress Cataloging Distribution Service, 1989-
    MARC concise format available on the World Wide Web at:
    http://www.loc.gov/marc/

  6. UNIMARC manual: bibliographic format 1994. concise version available on the World Wide Web at:
    http://archive.ifla.org/VI/3/p1996-1/sec-uni.htm
    UNIMARC/authorities. concise version available on the World Wide Web at:
    http//www.ifla.org/VI/3/p1996-1/ucaf.htm

  7. Guidelines for authority and reference entries. London: IFLA International Programme for UBC, 1984.

  8. Guidelines for subject authority and reference entries. Munich; New Providence: K.G. Saur, 1993.

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Latest Revision: July 15, 1999 Copyright © 1995-2000
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